Die Geschichte der Prußen
Stand: November 2004
Quelle: Prusa-Gruppe Deutschland
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Vorzeit
200 Jahrmillionen v. Chr. Bernsteinwälder in Preußen
als Produzenten des ostpreußischen Bernsteins
18.000 - 8.000 v. Chr. Ende der Eiszeit im Prußenland
2.500 v. Chr. Steinzeit (Paläolithikum
- ältere, Mesolithikum - mittlere, Neolithikum - jüngere)
Invasion indoeuropäischer Völker aus Mitteleuropa
nach Bjelo- und Mittelrussland, bestätigt durch baltische
Flurnamen.
2.000 - 800 v. Chr. Bronzezeit
Während dieser Periode beginnt der altbaltische Kulturkreis
sich in den westbaltischen, von der Weichsel bis zur Memel,
und den litu/lettischen (ostbaltischen), nördlich der Memel,
aufzuteilen.
Um 1.200 v. Chr. Germanen drängen die Balten aus Gebieten
westlich der Weichsel nach Osten.
Um 800 v. Chr. Nordgermanen (Goten, Burgunder und Rugier drängen
aufgrund verschlechternder Klimaverhältnisse von Skandinavien
ins Weichselgebiet.
800 - 500 v. Chr. Eisenzeit (Chalkolithicum)
Aufteilung in einzelne Gaue: Samland, Natangen, Galinden und
Sudauen. Um 800 v. Chr. fertigen Etrusker Totenmasken mit Bernsteinaugen
an. (Funde aus Cerveteri, nördl.v.Rom)
500 v. Chr. - 0 Latènezeit (vorrömische
Zeit) , nach den bemerkenswerten Funden am Neuenburger See in
der Schweiz.
Um 484 v. Chr. Der Grieche Herodot, geboren in Halikarnossos,
berichtet über das Elektron (Bernstein), einem kostbaren
Naturprodukt, mit magischen Kräften aus dem Norden.
340 v. Chr. Aristoteles schreibt über den baltischen Bernstein
auf der Insel Abalus.
320 v. Chr. Pytheas von Massilia erwähnt die Prußen
in seinem „Aestuarium Oceani Mentonoman“ bei denen
im Frühjahr an langen seichten Küsten der Bernstein
geerntet wird. Die Goten unterwerfen die Aestier (Prußen),
Tacitus 45
150 v. Chr. Weichselgermanen drängen ins Preußenland.
100 v. Chr. Druck der Goten vom Gebiet der unteren Weichsel
nach Osten bis zum Fluss Passarge und Übernahme des Bernsteinhandels.
Zeitenwende
Bis 400 n. Chr. Römische Kaiserzeit.
54 n. Chr. Der Römer Plinius, der Ältere, berichtet
vom Preußenland (Hist.nat.L 37e2). Er nennt die Bewohner
Austrasiam, gab ihnen aber wegen des Bernsteins auch den Namen
Glessarium.
Um 60 n. Chr. Ein römischer Ritter (eques romanus) im
Auftrag Kaiser Neros bringt große Mengen samländischen
Bernsteins zu Kaiser Nero nach Rom.
98 n. Chr. Tacitus berichtet in seiner Germania, Kapitel 45,
über die Bernsteinküste im Nordosten am Aestenmeer.
Die dort wohnenden (Prußen) Aestier glichen äußerlich
den Germanen. Er berichtet auch von den dort vorkommenden Elchen,
Ren und Ur.
Um 100 n. Chr. Die Goten brechen von Skandinavien nach Gothisskandza
(Danzig) an der Weichselmündung auf.
150 n. Chr. Ptolemäus gibt eine Weltkarte heraus, auf
der die Prußenstämme Galinder und Sudauer östlich
der Weichsel lokalisiert sind.
Um 180 n. Chr. Ptolemäus berichtet über die prußischen
Galinder und Sudauer (Galindoi, Sudinoi).
Um 200 n. Chr. Abzug der Germanen aus dem Weichselgebiet nach
Westen und Süden. Die Goten trennen sich am Schwarzen Meer
in Ost- und Westgoten.
Um 350 n. Chr. Die Ostgoten unterwerfen zeitweilig die Prußen
des Samlandes. Die Prußen stellen sich durch Verträge
unter die Herrschaft des Goten Ermanerich (Jordanes).
375 n. Chr. Der Gotenkönig Ermanerich zieht mit seinem
Volk an die untere Donau. Einfall der Hunnen. Großkhan
Attila errichtet ein Großreich vom Ural bis zum Rhein.
400 n. Chr. Die slawische Expansion drängt die Balten zurück.
453 n. Chr. Tod des Hunnen Attila und Vertreibung seiner Krieger
aus dem Norden.
493 n. Chr. Die Ostgoten siedeln in der Toskana.
500 - 600 n. Chr. Völkerwanderungszeit.
Um 500 n. Chr. Handelsaktivitäten der Prußen mit
dem Ostgotenkönig Theoderich in Ravenna mit der Handelsware
Bernstein (der Römer Cassiodorus).
523 n. Chr. Auf der Prußenburg Honeda, dem späteren
Balga, werden die Grundrichtlinien der Prußen aufgestellt.
(Hennenberger). König Waidewut bestimmte u.a., dass jeder
prußische Mann nur ein Weib haben solle.
(Hartknoch S. 176). Cassiodorus berichtet über Bernsteingeschenke
der Prußen für den Ostgotenkönig Theoderich.
526 n. Chr. 30. Aug. Tod des Ostgotenkönigs Theoderich
von Ravenna.
536 n. Chr. Die Ostgoten geben ihre Gebiete nördlich der
Alpen an die Alemannen und Bajuwaren ab.
550 n. Chr. Fürst Andislaus von Masowien zieht vom Donauraum
nach Norden. Er verlangt Tribut von den benachbarten Völkern.
Der Gote Jordanes schreibt in der „Getica“ 23, 170
über die Aestii (Prußen).
635 n. Chr. Sveakönig Yngvar von Upsala greift Preußen
an.
650 n. Chr. Wiederholtes Eindringen der Skandinavier in das
Land Prusa, das sich bis in das 11. Jahrhundert hinzieht.
700 - 1200 n. Chr. Wendenzeit (Slawische Zeit).
Um 700 n. Chr. Masowier ziehen in das von den Goten verlassene
Gebiet an der mittleren Weichsel.
730 n. Chr. Beginn des Kirchenstaates in Rom.
Um 800 n. Chr. Galindergruppen begleiten die Goten nach Nordwestspanien.
808 n. Chr. Die obrotitische Stadt Rerik bei Wismar wird durch
den Dänenkönig Göttrik zerstört.
Um 820 n. Chr. Einhard, der Biograph Karls des Großen,
schreibt in der „Vita Caroli Magni“ über die
Aestier (Prußen).
832 n. Chr. Überfälle der Dänen auf prußische
Küstengebiete:
In diesem Land gab es 5 Gauburgen in deren einer sich die Bevölkerung
nach Bekanntwerden der Landung sammelte um in tapferer Verteidigung
ihren Besitz zu schützen. Sie errangen auch den Sieg; die
Hälfte der dänischen Mannschaft wurde erschlagen und
ebenso die Hälfte der Schiffe zerstört. Gold, Silber
und reiche Beute fielen ihnen zu. Ein erneuter Überfall
von Schweden unter König Olaf gegen Kurland führte
zur Eroberung der Seeburg, eine andere Burg weiter im Inland
widerstand. Es kam während der Belagerung zum Vergleich.
Die Schweden zogen sich mit Lösegeld und dem Versprechen
auf Tribut zurück. (aus Vita Anskarii von Missionar Rimbe).
845 n. Chr. Ein anonymer bayrischer Geograph bezeichnet im
Rolandlied die baltischen Prußen mit „Bruzzi“.
Um 860 n. Chr. Der dänische Missionar Anskar (831 –
865) bekehrt in Schalauen Kinder und bildet sie zu Missionaren
aus.
862 n. Chr. Der Normanne Rurik gründet das Russische Reich.
865 n. Chr. Der deutsche Chronist Rimbert erwähnt in seiner
„Vita Sancti Ansgari“ die baltischen Kuren.
876 n. Chr. Im Auftrag König Alfred, dem Grossen, von
Wessex, reist der Angelsachse Wulfstan an die Küsten der
baltischen Länder und berichtet von deren Sitten und den
Fähigkeiten der Prußen selbst im Sommer Eis herzustellen.
880 - 890 n. Chr. Wulfstan kommt an die Weichsel, fährt
auf dem Ilfing, dem Elbingfluss, zum Drausensee bis nach Truso
(Sein Reisebericht befindet sich im Britischen Museum, London).
912 n. Chr. Lothönöknut versucht das Preußenland
zu unterwerfen. Danach unternimmt Dänenkönig Reghar
Lodbrok einen Zug gegen die Samländer.
925 n. Chr. Dänen des Königs Harald Blauzahns unter
Führung von Haquin landen an der samländischen Küste.
Um 940 n. Chr. Prinz Haquin, Sohn König Haralds II. von
Dänemark, unterwirft die Samländer und nennt sich
„König des Samlands“ (Saxus Grammaticus).
948 n. Chr. 1. Okt. König Otto I. erreicht in Magdeburg
mit Zustimmung des päpstlichen Legates zur Slawenmission.
Brun von Querfurt, der spätere Missionar in Preußen,
wird geboren.
956 n. Chr. Adalbert von Prag, der spätere Bischof, wird
in Libice (Böhmen) als Woitek, in einem böhmisch-sächsischen
Geschlecht geboren.
965 n. Chr. Ibrahim Ibn Jakup nennt auf seiner Reise von Magdeburg
nach Norden die Prußen „Brus“. „Es grenzen
an Meschegge (Mieszko I.) im Osten die Rus, im Norden die Brus.
Sie haben eine Sprache für sich. Die Sprachen ihrer Nachbarn
verstehen sie nicht.“ Sie haben sich von Westen her der
Schiffsüberfälle der Rus zu erwehren. Wegen ihrer
Tapferkeit seien sie bekannt.
966 n. Chr. Der Polenkönig Mieszko lässt sich und
sein Volk taufen.
967 n. Chr. Mieszko überfällt die pommerschen Wolliner.
985 - 996 n. Chr. Aus Furcht vor der Eingliederung ins römisch-deutsche
Reich wird Polen durch Misica (Mieszko) zu einer Kirchenprovinz.
Dagmar Richter und Otte, Senatorin, nebst ihren Söhnen
Misica und Lambertus, schenken Papst Johannes XV. die Stadt
Schinesghe (wahrscheinlich Gnesen) mit allem Zubehör längst
des Meeres bis Pruzze (Canon des Deusdedit und Codex Vat.1984).
991 n. Chr. Misica schenkt dem Papst sein Daglinger Land. Dadurch
wird es eine Kirchenprovinz und wird nicht in das Heilige Römische
Reich eingegliedert.
992 n. Chr. Mieszko stirbt. Sein Sohn Boleslaw setzt den Krieg
gegen die Böhmen fort.
997 n. Chr. Bischof Adalbert von Prag, begleitet von Bruder
Gaudentius und Priester Benedictus, zelebriert in Danzig die
heilige Messe und tauft prußische Einwohner.
Darauf setzt er ins Preußenland nach Pogesanien über.
Wegen wiederholten Eindringens in die heiligen Haine der Prußen
wird Adalbert des Landes verwiesen. Am 23.4. 997 wird er erneut
bei seiner Landung gestellt und wegen bewaffneten Betretens
des Heiligen Hains und aus Rache des Prußen Siggo, dessen
Bruder bei den polnischen Überfällen Boleslaws ermordet
wurde, und in dessen Auftrag Adalbert seine Missionierung durchführt,
getötet .
1000 n. Chr. Boleslaw erreicht die Einrichtung eines unabhängigen
Erzbistums in Gnesen.
1002 - 1025 n. Chr. Herzog Boleslaw Chrobry I. (der Tapfere)
von Polen bekriegt die Selencier, Pommern und Prußen,
macht sie tributpflichtig und zwingt sie zur Bekehrung und zur
Herausgabe der schönsten Kinder (Chron.Polon. I c,b).
1006 n. Chr. Erzbischof Brun von Querfurt dringt zur Missionierung
der Prußen vom Kulmerland nach Masuren ein.
1008 n. Chr. Brun meldet dem deutschen König Heinrich,
dass er im Begriff stehe, auf Veranlassung und mit Unterstützung
Herzog Boleslaws von Polen, nach Preußen zu ziehen um
die dortigen heidnischen Prußen zu bekehren (Kasseler
Donathandschrift Giesebrechts).
1009 n. Chr. am 14.2. oder 9.3.1009 wird Brun Bonifacius mit
18 Gefolgsleuten von den Prußen an der Grenze Preußens
und Russlands erschlagen. Brun war wie Adalbert von Prag auf
Wunsch des Prußenfeindes Herzog Boleslaw nach Preußen
gegangen. (Thietmar VI c.58, Ann.Quedl.) Christus wurde daher
von den Prußen als Polengott angesehen.
1012 n. Chr. Boleslaw verheert Teile Preußens und verlangt
Tribut (C.Schütz).
1015 n. Chr. Boleslaw Chrobry fällt in das Prußenzentrum
„Romowe“ ein, zerstört das Heiligtum mit den
Eichen und verwüstet die Orte Rezin und Honeda und fordert
Tribut (Waisselius).
1015 - 1035 n. Chr. Kanuth der Grosse von Dänemark unterwirft
neben vielen anderen Ländern auch das Samland (Suen Aggeson
c.5. Saxo Grammaticus).
1036 n. Chr. Mundschenk Maslaus macht sich zum Fürsten
von Masowien, wird aber von König Casimir verjagt und flüchtet
zu den Prußen (C.Schütz).
1042 n. Chr. Masowien fällt vom polnischen Reich ab.
1043 n. Chr. Maslaus greift mit Hilfe der Prußen Polen
an, wird aber mit großen Verlusten geschlagen.
1060 n. Chr. Prußischer Krieg mit Polen (C.Schütz).
1065 n. Chr. 11. April Plosk. Boleslaw II., König von
Polen, schenkt dem Kloster Mogylno nebst anderen Gütern
ein Neuntel der Einkünfte in Grudomzch (Graudenz), 10 Markt
in Lansin (Lessen an der Ossa) und den neunten Markt in Kulm
mit dem Krüger (Transsumpt. vo. 1103 u.1402, Krakau).
1076 - 1086 n. Chr. Kanuth IV. oder der „Heilige“
von Dänemark besiegt vor und nach seiner Thronbesteigung
mehrfach die Samländer und versucht sie zu bekehren (Saxo.Gramm.).
1081 n. Chr. Tod des Chronisten Adam von Bremen, er schrieb
über die „Sembi vel Pruzzi“.
1095 n. Chr. 18.11. Papst Urban II. ruft auf dem Konzil zu
Clermont zum Kreuzzug nach Palästina auf.
1096 n. Chr. Erster Kreuzzug (bis 1099) unter
der Führung Gottfrieds von Bouillon zieht mit 40.000 Teilnehmern
nach Palästina.
1099 n. Chr. 15. Juli. Der erste Kreuzzug erobert Jerusalem.
1107 - 1108 n. Chr. Winter. Herzog Boleslaw Schiefmund III.
von Polen zieht nach Preußen, verheert das Land ohne Widerstand
zu finden und kehrt mit reicher Beute beladen zurück (Chron.
Polon. I, II ).
1110 - 1111 n. Chr. Boleslaw III. zieht über die gefrorenen
Seen nach Preußen, verheert das Land und kehrt mit großer
Beute und prußischen Gefangenen heim (Chron.Polon.III).
1112 n. Chr. Pommernherzog Gnewomit schlägt mit Hilfe
der Prußen die Polenraubzüge zurück.
1115 n. Chr. Boleslaw III. verwüstet Preußen zum
3. Mal. (Ann.Cracow.) Er verbrennt die prußischen Grenzsiedlungen
und deportiert die überlebende Bevölkerung ins Innere
von Masowien (Dlugosz).
1119 n. Chr. Boleslaw III. zieht nach Preußen und verwüstet
das Land (C.Schütz).
1127 n. Chr. Boleslaw III. kämpft gegen die Prußen
(Blell).
1128 n. Chr. Die Hospital-Bruderschaft (Domus hospitalis sanctae
Mariae Teutonicorum) in Jerusalem ändert ihre Statuten
und übernimmt die religiöse Ordnung des Templerordens.
1138 n. Chr. Durch den Tod Boleslaw Chrobry Schiefmund III.
zerbricht das polnische Reich in Fürstentümer. Er
vererbt seinen 4 Söhnen sein Königreich, die sich
darauf bekriegen.
1140 n. Chr. 12. April. Lateran. Papst Innozenz II. fordert
den Bischof Heinrich von Mähren, der den Heiden (Prußen)
das Kreuz predigen will, auf nach Rom zu kommen (Codex Prag.).
1141 n. Chr. 12. Februar. Lateran. Derselbe gibt Bischof Heinrich
v. Mähren die Erlaubnis den Prußen das Kreuz zu predigen.
1. April. Lateran. Innozenz II. ermahnt Bischof Heinrich wegen
der Missionierung der Prußen nicht zu lange aus seiner
Diözese fortzubleiben. (EB Boszek I. ) Bischof Heinrich
Zdico von Olmütz zieht mit Heinrich von Prag nach Preußen
um die Heiden zu bekehren, kehrt aber im selben Jahr unverrichteter
Dinge zurück (Canon Wissebr.).
1146 n. Chr. Bernhard von Clervaux ruft (nach 50 Jahren seit
dem ersten Kreuzzug) zum 2. Kreuzzug ins Heilige
Land auf, der 1147 vonstatten geht und bis 1149 andauert.
1147 n. Chr. Herzog Boleslaw IV. nimmt mit Russen die Raubzüge
seiner Vorgänger nach Preußen wieder auf. Er verweilt
längere Zeit daselbst und erlangt die Unterwerfung der
Prußen unter die polnische Oberhoheit, den Tribut und
die Bekehrung zum Christentum, nachdem er zuerst den Prußen
die bisherige Freiheit zugestanden hatte (Ann. Magdeburg).
1157 n. Chr. September /Oktober. Kaiser Friedrich I. Barbarossa,
berichtet an den Abt Wibald von Corvey über seinen Zug
nach Polen; er habe die Polen besiegt, wiewohl sie mit Hilfe
der benachbarten Völker, der Russen, Parther, Prußen
und Pommern ein großes Heer aufgebracht hätten (W.
und C. -Briefsammlung).
1161 n. Chr. Boleslaw IV. Kraushaar, rückt mit großer
Streitmacht ins Kulmerland, wird aber in der Wildnis besiegt.
1163 n. Chr. Herzog Kasimir von Polen befreit einen deutschen
Einzögling Viehfried von verschiedenen Lasten (Okolski).
1167 n. Chr. Herzog Heinrich von Sandomit zieht von Polen nach
Preußen, wird aber zwischen den Seen von den Heiden überfallen
und mit seinem Heer erschlagen (Ann.Lubin).
1175 n. Chr. Zisterzienser gründen das Kloster Oliva.
1184 n. Chr. Kaiser Barbarossa hält mit 40.000 Edlen im
Mainz ein prunkvolles Ritterturnier ab.
1187 n. Chr. Herzog Kasimir von Polen beurkundet für das
Kapitel von Plosk, welches von Crivasand wegen der Kapelle des
Heiligen Bernhard angefochten wird (Or. in Plosk).
1189 n. Chr. Kaiser Friedrich I. „Barbarossa“ zieht
mit 30.000 Mann in den 3. Kreuzzug nach Palästina,
von denen im Jahr 1191 nur ca. 1.000 im Heiligen Land ankommen
werden. Er wird 1192 beendet.
1190 n. Chr. Gründung des Deutschen Ordens durch Bremer
und Lübecker Bürger in Akkon als Hospitalgemeinschaft
während des 3. Kreuzzugs.
1191 n. Chr. 12.Juli. Die Stadt Akkon, nördlich von Jerusalem,
kapituliert vor der Übermacht der Kreuzfahrer. Saladin
zieht sich ins Innere von Palästina zurück.
1192 n. Chr. Plosk. Der Herzog von Masowien lässt auf
Bitten des Bischofs Gunter von Masowien dessen Besitzungen wegen
häufiger Verheerungen durch die Jacswinger und Prußen
aufzeichnen (Codex Masoviecki).
1194 n. Chr. 26. Dez. Der Stauffer Friedrich II. wird in Palermo
einen Tag vor der Krönung seines Vaters Kaiser Heinrich
IV. zum König von Sizilien, geboren.
1197 n. Chr. Das 3. Lateran-Konzil erlaubt den Handel mit den
Heiden. Ausgenommen sind strategische Güter.
1198 n. Chr. Innozenz III. wird Papst. Er konzipiert die Inquisition
als offizielle „Untersuchung“. Umwandlung des Deutschen
Ordens in einen geistlichen Orden.
Um 1200 n. Chr. Die prußische Bevölkerung wird auf
170.000 bis 200.000 Personen geschätzt, das sind 4 - 5
Personen pro Quadratkilometer. Im Samland und in Barten erreicht
die Bevölkerungsdichte sogar 10 -11 Personen pro qkm. Das
Land Prusa umfasst ca. 40.000 qkm. Andere Schätzungen der
Prußen kommen bei Lowmanski auf 175.000 Personen; Peter
von Dusburg schätzt allein die Krieger auf 150.000 und
erreicht mit Frauen und Kindern die Zahl von 500.000. Albert
von Bremen (Buxhövden) beginnt seine Christianisierungsbemühungen
an der Dünamündung (Ewald).
1201 n. Chr. Bischof Albrecht gründet die lettische Stadt
Riga.
1202 n. Chr. Gründung des Schwertbrüderordens in
Livland. Beginn des 4. Kreuzzugs, der bis 1204
dauert.
1203 n. Chr. 17. Juli. Kreuzfahrer erobern Konstantinopel.
1206 n. Chr. Zisterzienser aus Bast wirken missionierend in
Preußen und werden gefangengenommen. Ganz Livland gilt
als getauft (Ewald). Beginn der Zisterziensermission durch Abt
Gottfried vom polnischen Kloster Lekno aus.
1207 n. Chr. 26.Okt. Papst Innozenz III. beauftragt Abt Gottfried
mit der Missionierung. Gottfried bekehrt 2 prußische Edle
und tauft sie auf die biblischen Namen Sodech und Phalet (Lohmeyer
S.46).
1208 n. Chr. Papst Innozenz III. exkommuniziert die Katharer
/ Albigenser.
1209 n. Chr. Der Zisterzienser-Mönch Christian aus Oliva
wird zum Bischof in Preußen ernannt und beginnt seine
Predigten mit Unterstützung Konrads von Masowien bei der
prußischen Bevölkerung. In Frankreich beginnt der
Kreuzzug gegen die Häretiker.
1209 - 1210 n. Chr. König Waldemar von Dänemark fällt
ins Samland ein.
1211 n. Chr. Der Deutsche Orden wird im Siebenbürgen tätig.
König Andreas II. v. Ungarn unterstellt im Mai 1211 das
Burzenland (Terra Borza) dem Komtur Theoderich des Deutschen
Ordens zum friedlichen Wohnen und ewigen Besitz und zum Kampf
gegen die Kumanen.
1212 n. Chr. Papst Innozenz III. (1198-1216) ermahnt am 13.8.
die Herzöge von Polen und Pommern die zum Christentum übergetretenen
Prußen von Sklavendiensten und zu hohen Steuern zu verschonen,
denen sie nach ihrer Bekehrung ausgesetzt waren. Zisterzienser
behindern die Missionstätigkeit von Bischof Christian und
belasten die Neubekehrten mit niederen Diensten (Ewald). Im
August treffen deutsche Kinderkreuzfahrer in Genua ein.
1215 n. Chr. Papst Innozenz III. weiht Christian zum Bischof
von Preußen mit Unterstützung Konrads von Masowien
und Bischofs Goslaw von Plosk. Christian bringt im gleichen
Jahr die Prußenhäuptlinge Warpode, der ihm das Land
Löbau verleiht und Survabuno, der das Gebiet Lanzania am
Frischen Haff schenkt, nach Rom um sie vom Papst auf die Namen
Philip und Paul taufen zu lassen.
1216 n. Chr. 16.Juli. Papst Innozenz III. stirbt, sein Nachfolger
wird Honorius III. Bischof Christian begibt sich nach Deutschland
auf die Suche nach Kreuzfahrern.
1216 - 1217 n. Chr. Vergeltungsangriffe der Prußen auf
masowisches Gebiet w. der zahlreichen Überfälle durch
Konrad von Masowien.
1217 n. Chr. Der Aufruf von Papst Honorius III. (1216-1227)
zum Kreuzzug gegen die Prußen scheitert. 5. Kreuzzug
gegen die Sarazenen (bis 1221).
1218 n. Chr. 16.Mai. Papst Honorius III. gewährt den nach
Prusa Ziehenden die gleichen Privilegien wie den Kreuzfahrern,
die jedoch die Erlaubnis Bischofs Christian besitzen müssen.
Zugleich erlässt er ein Verkaufsverbot von Eisen, Salz
und Waffen an die Prußen (Ewald). Bischof Christian geht
nach Rom um Papst Honorius III. über seine Missionserfolge
in Preußen zu berichten und unterbreitet Pläne zur
Errichtung von Schulen für die Prußen. In der Bulle
vom 15.5.1218 bittet der Papst die Gläubigen um Gaben für
diese Vorhaben. Albericus de Troisfontaines schreibt 1228, dass
der päpstliche Legat Wilhelm von Modena für diesen
Zweck wahrscheinlich den „Donat“, das mittelalterliche
Lateinlehrbuch, aus dem Lateinischen ins Prußische übersetzte,
das heute jedoch unauffindbar ist.
1220 n. Chr. 15. Dez. Papst Honorius III. billigt den 1.
Kreuzzug nach Preußen. Die Prußen nehmen
den Gau Kulm wieder in Besitz und fallen in Masowien ein.
1221 n. Chr. Ein polnisches Kreuzfahrerheer drängt die
Prußen aus dem Kulmerland und aus Löbau. Der Kampf
zieht sich über 3 Jahre bis die Prußen sich sammeln
und wirksam zum Gegenschlag ausholen und die Angreifer abwehren.
1222 n. Chr. Konrad von Masowien gibt Bischof Christian den
größten Teil des Kulmerlands. (Vertrag von Laszyn
v. 5.8.1222). Ein Kreuzfahrerheer unter Führung von Heinrich
I. von Schlesien kommt nach Preußen, bleibt bis 1224 ohne
viel zu erreichen (Ewald).
1223 n. Chr. Polnische Adlige greifen die Prußen mit
einem Kreuzzug an.
1224 n. Chr. Gegenstoß der Prußen ins Kulmerland.
Überfall der Prußen auf das Kloster Oliva bei dem
der Abt Etheter und das gesamte Konvent zum Opfer fallen. Der
päpstliche Legat Wilhelm von Modena zieht durch Liv- und
Estland und predigt Versöhnung.
1225 n. Chr. Im Schutzprivileg für die bekehrten Prußen
und Liven schreibt Papst Honorius III: „Wo der Geist Gottes
ist, müsse Freiheit sein". Der König von Ungarn
Andreas II. vertreibt den Deutschen Orden aus Ostungarn.
1226 n. Chr. März. Kaiser Friedrich II. erlässt die
Goldbulle von Rimini. Sie ermächtigt den Deutschen Orden
das Gebiet der Prußen zu beherrschen und stellt das Kulmerland
und alle künftigen Eroberungen des Ordens unter seinen
Schutz. Herrmann von Salza übernimmt die Urkunde. Der polnische
Herzog Konrad von Masowien bittet nach seinen Niederlagen gegen
die Prußen den Deutschen Orden um Hilfe und verspricht
ihm als Gegenleistung die prußischen Gebiete Kulm und
Löbau. Hermann von Salza schickt den Ordensritter Conrad
von Landsberg mit Begleitern zu Beratungen zu Herzog Konrad
von Masowien.
1227 n. Chr. 19. März. Gregor IX. (1227-1241) wird Papst.
Der Schwertbrüderorden vereinigt sich mit dem Deutschen
Orden.
1228 n. Chr. Herzog Konrad von Masowien erteilt dem Deutschen
Orden das Privileg das Land Kulm als immerwährendes Eigentum
in Besitz zu nehmen. Der Orden baut die Burg Nessau am Weichselfluss.
Bischof Christian von Preußen gründet den Orden „Ritterorden
Christi von Dobrin“. Der päpstliche Legat Wilhelm
von Modena, der dem Klerus auf Weisung Roms Land in Preußen
zuteilte, schreibt eine prußische Übersetzung des
Donats, der lateinischen Standardgrammatik des Mittelalters.
Dieses Werk geht verloren. Beginn des 5. Kreuzzugs.
1229 n. Chr. Ende des 5. Kreuzzugs nach Palästina. Papst
Gregor IX. erlässt einen Aufruf zum 2. Kreuzzug
gegen die Prußen. Er nennt sich „Herr und
Meister über das Universum“, sowohl der Dinge als
auch der Menschen. Am Kreuzzug nach Preußen beteiligen
sich neben Deutschen auch Polen, unter ihnen Konrad von Masowien.
Der päpstliche Sonderlegat Wilhelm von Modena reist nach
Preußen.
1230 n. Chr. Herrmann Balk, ein mährisch-niedersächsischer
Ritter, landet mit einer Abordnung des Deutschen Ordens und
mit deutschen Pilgern am westlichen Weichselufer bei Nessau
und gründet den Stützpunkt Vogelsang auf einer Anhöhe
um einen alten Weidenbaum zur Vorbereitung auf die kommenden
Eroberungszüge. Die Weichsel soll vor prußischen
Angriffen schützen. Im Vertrag von Kruschwitz
bei Bromberg übereignet Masowien dem Deutschen Orden das
Kulmerland. Im Vertrag von Leslau zwischen
dem Deutschen Orden und den Bischof Christian von Preußen
werden die Rechte nach der Kulmer Handfeste ausgerichtet.
1231 n. Chr. Thorn wird als 1. Stadt des Deutschen Ordens an
der Weichsel an einem heiligen Hain mit alten Eichen in Preußen
gegründet. Sie soll nahe an der Grenze der Christen gelegen
sein. Herrman von Salza eröffnet bei Thorn den Kampf gegen
die Prußen zur Absicherung seines Heeres. Beginn der Inquisition.
Bischof Christian verzichtet auf den Gau Kulm.
1232 n. Chr. Die Prußen, unzufrieden mit der aufgezwungenen
Missionierung, locken Bischof Christian in eine Falle und halten
ihn für 6 Jahre gefangen. Später berichtet er von
sulphurhaltigen Quellen neben den großen Eichen am Heiligtum
Romowe, die mit Feuer in die heiligen Handlungen einbezogen
werden. Der Orden baut die Burgen Kulm und Thorn. Papst Gregor
IX. lässt in Deutschland zum Kreuzzug gegen die Prußen
aufrufen. (Waisselius).
1233 n. Chr. Eine große Zahl von Kreuzfahrern von über
20.000 Kriegern unter der Leitung des Markgrafen Heinrich III.
von Meißen erobern Truso am Drausensee. Deutsche, Pommern
und Polen liefern sich an der Sirgune (Sorge) bei Christburg,
einem Zufluss des Drausensees, im Herbst eine der blutigsten
Schlachten, die für die Prußen mit einer Niederlage
und für die Pomesanier mit der Unterwerfung endet. Der
Kampf fordert ca. 5.000 Tote, den Ausschlag gab der Pommer Swantopolk.
Am 28.12. tritt der Orden zum 1.Mal mit der Kulmer =
Magdeburger Handfeste gegenüber den deutschen
Kolonisten als autonome landesherrliche Gewalt vorwiegend in
Kulm und Thorn auf. Marienwerder wird gegründet. Es ergehen
insgesamt 80 Kreuzfahrtaufrufe.
1234 n. Chr. 2. Januar. Rachezug der Prußen gegen die
Ostpommern. Die Prußen zerstören das Kloster Oliva.
Papst Gregor IX. nimmt alles prußische Land als „Eigentum
des heiligen Petrus“ (Bulle von Rieti vom 3.8.1234) unter
den Schutz der Kirche und überträgt es dem Deutschen
Orden zum ewigen Besitz. Aufgrund der Kreuzfahrtaufrufe kommen
viele Adlige aus Deutschland und Polen nach Preußen und
fügen den zahlenmäßig überlegenen, aber
nur einfach ausgerüsteten, Prußen schwere Verluste
zu. (C.Schütz). Herrmann Balk baut die Burg Rheden zwischen
Pomesanien und Kulm. Der päpstliche Legat Wilhelm von Modena,
ein Kartheuser, kommt nach Preußen.
1235 n. Chr. Der Dobriner Orden, der zur Bekämpfung der
Prußen gegründet wurde, vereint sich mit dem Deutschen
Orden.
1236 n. Chr. 2. Angriff der Prußen im Winter auf das
Kloster Oliva. Markgraf Heinrich von Meißen drängt
mit einem großen Kreuzfahrheer von Süden ins Preußenland.
Der Schwertbrüderorden von Livland wird bei Saule von den
noch heidnischen Litauern geschlagen und geht 1237 im Deutschen
Orden auf.
Kaiser Friedrich II. verabschiedet in Marburg Freiwillige zum
Kampf gegen die Prußen.
1237 n. Chr. Nach sieben Jahren werden die Gaue Kulm und Pomesanien
vollständig erobert. Die Prußenburg Honeda (Balga)
wird vom Haff her mit den Schiffen Friedeland und Pilgerim von
Markgraf Heinrich von Meißen zerstört und durch eine
Ordensburg ersetzt. Er gründet ebenfalls Elbing. Die Pest
wird von Kreuzfahrern in Preußen eingeschleppt. Der Orden
schließt mit den besiegten pomesanischen Preußen
einen Friedensvertrag.
1238 n. Chr. 8. März. Papst Gregor IX. und Kaiser Friedrich
II. versuchen vergebens für die persönlichen Rechte
der bekehrten Prußen einzutreten. Bischof
Christian erreicht für 800 Mark seine Freilassung aus prußischer
Gefangenschaft, die er durch Bußgelder bei Kaufleuten,
die mit den Prußen Handel treiben, wieder eintreiben lässt.
(Ewald). Der Deutsche Orden schließt mit den besiegten
Pomesaniern einen ersten Vertrag.
1239 n. Chr. Ordensmarschall Dietrich von Bernheim bricht mit
der gesamten Kriegsmacht des Deutschen Ordens nach Honeda (später
Balga) im Gau Warmien auf und besiegt die zahlenmäßig
unterlegenen Prußen. Die Prußen entlassen Bischof
Christian aus der Gefangenschaft und er erhebt beim Papst Klage
über die schlaffe Bekehrung der Heiden. Hochmeister Herrmann
Balk stirbt im März auf der Burg Zantir. Lt. anderen Berichten
weilte Balk im Februar noch in Würzburg. Hermann von Salza
stirbt im gleichen Jahr am 20.5. in Salerno. Swantepolk bricht
mit dem Deutschen Orden.
1240 n. Chr. 11. April. Papst Gregor IX kritisiert die harte
Behandlung der Heiden. Herzog Otto von Braunschweig und Lüneburg
erlernt bei dem christlichen Prußen Pomandin auf der Burg
Balga prußische Sitten und Gebräuche und benutzt
diese Fähigkeiten zum Ausmerzen vieler Prußen. Den
Ordensbrüdern schenkt er Auerochsen und Wisente. (Hennenberger).
1241 n. Chr. 21. August. Papst Gregor IX. stirbt. Erster Zusammenschluss
aller prußischen Stämme im Kampf gegen den Deutschen
Orden. Gründung von Braunsberg durch den Deutschen Orden.
1242 n. Chr. Der Deutsche Orden mit ca. 2.000 Mann verliert
am 5.4. am Peipusee bei Nowgorod gegen die Russen mit ca. 6.000
Kämpfern unter der Führung von Alexander Newski. (Diese
Zahl ist fraglich) Kreuzzug gegen die Kuren, sie werden bekehrt.
Nach erfolgloser Reise des Prußen Thyrwaido nach Rom,
ruft er die Prußen zum gemeinsamen Widerstand auf. Papst
Gregorius IX. stirbt hundertjährig, sein Nachfolger stirbt
wenige Wochen später. Erster Prußenaufstand der Warmier
unter Führung des Pommern Swantepolk, der 1252 mit der
Niederlage enden wird. Der Orden tritt ein Drittel Löbaus
an Polen ab. Die Lübecker erhalten vom Deutschen Orden
ein Drittel des Samlands zur Stadtgründung zugewiesen.
(31.12.1242). Geplant ist ein für den Seehandel geeigneter
Seehafen, aus dem sich später die Stadt Königsberg
entwickelt.
1243 n. Chr. Juni. Swantepolk dringt mit 4.000 Mann ins Kulmerland
ein. Schwere Niederlage des Ordens am Grossen Rudnicker See.
(auch Rensensee) 30. Juli. Einteilung des Preußenlandes
in die Bistümer Kulm, Pomesanien, Warmien und Samland durch
den päpstlichen Legaten Wilhelm von Modena im Auftrag von
Papst Innozenz IV (1243-1254).
1244 n. Chr. In Montségur werden die Katharer aus religiösen
Gründen ermordet.
1245 n. Chr. Krieg zwischen dem Deutschen Orden und den Prußen
des Samlands. Bischof Christian von Preußen stirbt. Papst
Innozenz IV. fordert den Orden auf, die Christen, die den heidnischen
Prußen und Litauern beistehen, mit aller Macht zu unterdrücken.
(Herrmann Balk hatte den bekehrten Prußen ihren Besitz
gelassen.) Innozenz IV. erhebt den Kreuzzugsablass zur gleichen
Qualität wie den der Kreuzzüge ins Heilige Land und
gibt so die Kontrolle der Rekrutierung des Dt. Ordens von Kämpfern
auf. Im Juni verleiht Kaiser Friedrich II. dem Deutschen Orden
die Gebiete Kurland, Litauen und Semgallen. 17. August. Papst
Innozenz IV. bannt Kaiser Friedrich II.
1246 n. Chr. Junge Lübecker unter der Leitung des Landmeisters
Dietrich von Grüningen nehmen auf ihren Raubzügen
bei Twangste vornehme Samländer gefangen und bringen sie
als Trophäe nach Lübeck zur Taufe. (Krollmann: Die
Entstehung der Stadt Königsberg, 1939)
1247 n. Chr. Swantepolk besetzt die Burg Zantir auf seinem
Vormarsch nach Christburg gegen den Deutschen Orden. Landmeister
Heinrich von Weida kommt mit 50 Rittern und vielen Siedlern
nach Preußen, belagert die Prußenfestung Pomesan
und fällt in der Christnacht in die Burg. Alle Prußen
werden erwürgt. Die Prußenfeste wird zerstört
und wegen des besonderen Tages nennen sie den Ort fortan Christburg
(C.Schütz, 25).
1248 n. Chr. Der 6. Kreuzzug nach Palästina
wegen des Verlustes Jerusalems beginnt und dauert bis 1254.
1249 n. Chr. 7. Februar. Abschluss des Christburger
Vertrags mit den neubekehrten (besiegten) Prußen
aus Pomesanien, Warmien, Pogesanien, Nord-Natangen und Barten
mit der Auflage bei Ordensaufgebot zu Pferde mit zwei Begleitern
zu erscheinen und mit der Verpflichtung 21 Kirchen in Natangen,
Pomesanien und Warmien zu bauen, der Abgabe des Zehnten und
die Beteiligung an den Kriegszügen des Ordens. Aufnahme
der Adligen in den Ritterstand. (Ausarbeitung des Vertrages
durch den päpstlichen Legat Jakob von Lüttich, dem
späteren Papst Urban IV.). Herzog Konrad von Masowien stirbt.
1250 n. Chr. Der Stauffenkaiser Friedrich II. kommt ums Leben.
Priester Amselm vom Deutschen Orden wird zum ersten Bischof
des Prußengaus Warmien (Ermland) gewählt. Gründung
des Deutschen Hansebundes.
1251 n. Chr. Papst Innozenz IV. regelt die kirchlichen Verhältnisse
im Baltikum.
1250 - 1252 n. Chr. Verkündigung und Aufrufe des Papstes
zu Kreuzzügen gegen die Prußen.
1252 n. Chr. Mindowe, Sohn des sagenhaften litauischen Großfürsten
Ringold (1204-39), trat 1252 zum Christentum über um das
räuberische Treiben der Ordensritter zu beenden und ließ
sich zum König krönen, ein Titel der ihm von Papst
Innozenz IV. verliehen worden war. Er schenkte dem Orden die
Lande Wangen und Carsow und versprach, falls er kinderlos sterben
sollte, dem Orden das ganze zu übergeben. Dem Orden genügte
dies nicht und er griff 1260 Mindowe erfolglos bei Durben und
Dorpat an. Danach verließ Mindowe den aufgezwungenen Glauben
und es gelang ihm, alle Balten - die Prußen, Litauer und
Letten zur gemeinsamen Verteidigung ihres Volkstums zu vereinen
(aus: Die Slawen in Deutschland von Dr. Franz Tetzner. Braunschweig
1902).
1252 - 1253 n. Chr. Winter. Der Komptur von Christburg, Heinrich
Stenge, greift vergeblich von Balga die Prußen über
das Eis des Haffs an und wird bei Germau geschlagen und getötet.
Durch die Verbindung mit dem Pommernherzog Swantepolk gelingt
den Prußen die Rückgewinnung aller Prußenburgen
außer Thorn, Kulm und Rheden.
1253 n. Chr. Friedensschluss zwischen dem Pommern Swantepolk
und dem Deutschen Orden. Großfürst Mindowe von Litauen
tritt wieder zum Christentum über.
1254 n. Chr. Papst Alexander IV. (1254-1261) wird gewählt.
König Ottokar II. von Böhmen, Enkel Barbarossas, schickt
zur Eroberung des Samlands ein großes Heer mit 60.000
Kriegern. Im Winter zieht er nach Honeda/Balga, danach nach
Romowe, verbrennt die große Eiche mit den Götterfiguren
und gründet dort das Dorf Rom. (C.Schütz). Mit dem
Markgraf von Brandenburg bringen sie dem Land Preußen
Brand und Plünderung. Viele Menschen werden auf verschiedene
Weise getötet, kein Geschlecht oder Alter wird verschont.
Die Furcht ist so groß, dass viele Mächtige der Prußen
sich dem Christentum unterwarfen, als sie den Namen Premysl
Otakar von Böhmen hörten (Y.K.Hoensch - Premysl Otakar
II v.Böhmen 1989 - S.76).
1255 n. Chr. Ottokar II. unterwirft im Winter 1254-55 mit 60.000
Mann über das Eis kommend Medenau, Rudau, Quedenau, Waldau,
Kaymen und Tapiau sowie die Prußenfeste auf dem Twangste
und gründet dort die Stadt Königsberg.
In seinem Gefolge ist auch Graf Rudolf von Habsburg, der spätere
Kaiser. Das sambische Heiligtum Romowe wird zerstört und
der Hohe Priester getötet. Ordensbruder Heinrich von Strittberg
wird erster Bischof des Samlands und bezieht den Sitz in Königsberg.
Der Papst schickte dem Orden abgeurteilte Kriminelle und erließ
1256 eine Bulle, nach der jeder Rechtsbrecher straffrei blieb,
der unter dem Deutschen Orden diente.
1256 n. Chr. Markgraf Johann I. von Brandenburg führt
einen erfolglosen Kreuzzug „um Lorbeeren gegen die Heiden
zu erringen“. Der milde Winter 1255/56 vereitelt die Bemühungen.
Aufstand der Samländer, Nadrauer, Schalauer und Sudauer.
1258 n. Chr. 8. Mai Der Deutsche Orden und der Bischof vom
Samland teilen sich offiziell das samländische Gebiet.
1260 n. Chr. 21. Januar. Papst Alexander IV. erlaubt die Anwendung
von Gewalt gegen die Prußen bei deren Weigerung zum Kriegsdienst
und die Wegnahme ihrer Kinder. Komptur Volrad lädt prußische
Adlige auf sein Schloss Lenzen, macht sie betrunken und verbrennt
sie.(Schütz). Allgemeiner Aufstand der Samländer.
Am 12. Juli. wird der Deutsche Orden von den Schamaiten und
Prußen bei Durben geschlagen. Dadurch wird der Vertrag
von Christburg des Jahres 1249 ungültig. Der Orden überhäuft
die ihm hörigen Prußen mit Gütern. Einige Prußen
besuchen deutsche Schulen oder lassen ihre Söhne bei Mönchen
in Magdeburg ausbilden. 12. September. Prußischer Aufstand
unter der Führung des Natangers Herkus Monte und mit den
Prußen Dyvanas (Barten), Auktumis (Pogesanien), Glande
(Samland) und Glappo (Warmien) und anderen aufgrund der heimtückischen
Ermordung prußischer Edler auf der Burg Lenzen im Sommer
1260 durch den Ordensvogt Mirabilis. Baubeginn des Königsberger
Schlosses.
1261 n. Chr. Graf von Barby aus Magdeburg führt einen
Kreuzzug nach Preußen an. Mindowe, König der Litauer,
greift den Orden in Livland und Kurland an. Seine Widersacher
sind Ordensmarschall Heinrich Botel und Landmeister Burchard
von Hornhausen. 25. Mai. Papst Alexander IV., ein Befürworter
der Kreuzzüge gegen die Prußen, stirbt. 29. August.
Jacob Pantaleon, der ehemalige päpstliche Legat und Vermittler
zwischen dem Deutschen Orden, Swantepolk und den Prußen,
vor allem bei der Abfassung des Christburger Vertrags von 1249,
wird Papst Urban IV. und übt sein Amt bis1265 aus. 21.
September. Prußischer Aufstand in allen Gauen. In Königsberg
versenken die Prußen Schiffe im Pregel um den Zugang auf
dem Wasserweg zu blockieren.
1262 n. Chr. Ein großes Ordensheer zieht verheerend bis
Natangen durch das Preußenland und wird im Januar bei
Pokarben von Herkus Monte geschlagen. Belagerung der Burg Königsberg
durch die Prußen unter Führung von Herkus Monte und
Zerstörung der Siedlung am Steindamm. Graf von Jülich
und Graf von der Marck erschlagen mit ihren Truppen 3.000 Samländer.
1263 n. Chr. Die Prußen überrrennen die Königsberger
Siedlung zwischen Laak und Steindamm. Gewaltsamer Tod des Litauers
Mindowe.
1264 n. Chr. Bischof Heinrich überlässt nach der
endgültigen Unterjochung der Samländer dem Deutschen
Orden einen Streifen Land bei Lochstädt und baut sich in
Fischhausen die Residenz Schönevic. Seine Bedingung die
Ablieferung von 1/3 des geförderten Bernsteins.
1265 - 1270 n. Chr. Bau der Burg Lochstädt. Laut L.v.
Baczko mussten die Prußen und Litauer Frondienste für
den Bau der Burgen leisten. Allein für die Arbeiten an
der Marienburg zwang man 70.000 Prußen und Litauer.
1266 n. Chr. 11. Januar. Pommern-Herzog Swantepolk stirbt in
Danzig im Alter von 97 Jahren.
1267 n. Chr. Ottokar von Böhmen fällt erneut in Preußen
ein. Der christliche Pruße Girdau steckt aufgrund der
permanenten Schikanen des Deutschen Ordens seine Burg und sein
ganzes Habe an und zieht mit anderen Prußen zum Kampf
gegen Königsberg. (C.Schütz).
1268 n. Chr. Gründung der Königsberger Altstadt.
1270 n. Chr. Gründung der Stadt Frauenburg. Die Prußen
erobern zahlreiche Gebiete zurück. Der 7. Kreuzzug
beginnt im Juli durch Ludwig IX. von Frankreich und endet am
25. Aug. durch seinen Tod.
1272 n. Chr. Markgraf Dietrich II. von Meißen führt
einen erfolgreichen Kreuzzug gegen die Natanger. Unterwerfung
Warmiens, Natangens und Bartens.
1273 n. Chr. Der Deutsche Orden besetzt die letzten freien
Prußengaue Schalauen, Nadrauen und Sudauen. Der Pruße
Glappo wird an den Orden verraten, gefasst und zum Hängen
nach Königsberg gebracht.
1274 n. Chr. Ende des Aufstands in Nadrauen. Bruder Theodorikus,
Vertreter des Hochmeisters, greift die Burg Otholichiam im Ort
Kattau an. Seine Krieger töten alle prußischen Männer,
verschleppen Frauen und Kinder und zerstören die Burg.
Unterwerfung Pogesaniens. Flucht der Prußen in die Randgebiete
der Nachbarländer, vor allem nach Litauen, von denen 1405
und 1422 deren Nachkommen wieder nach Preußen zurückkehren
werden. Das Konzil zu Lyon lehnt den Antrag von Papst Gregor
X. ab, ein Zehntel der Kircheneinkünfte für das Hl.
Land zur Verfügung zu stellen. Damit ist die Kreuzzugsidee
beendet.
1275 n. Chr. Durch List fällt Herkus Monte in die Hände
der Ordensritter. Unter Leitung des Kompturs Herrmann von Schönberg
und Heinrich von Goldbach wird er im Wald von Stablak gehängt.
Danach stoßen sie ein Schwert durch sein Herz. Unterwerfung
Nadrauens. Zerstörung der wichtigsten Prußenburg
Nerweketo.
1276 n. Chr. Schwere Angriffe des Ordens auf Sudauen.
1277 n. Chr. Der Sudauerfürst Skomand greift Christburg
an. Der Orden besetzt die Gebiete bei Kymenow in Schalauen,
Ausweisung vieler Schalauer. Barter kehren aus Litauen nach
Pogesanien zurück.
1278 n. Chr. Heinrich I. Fleming wird zum 2. Bischof des Ermlands
ernannt. Großer Prußenaufstand in Sudauen unter
Skomand.
1279 n. Chr. Gründung der Stadt Marienburg.
1280 n. Chr. Conrad von Thierberg siedelt ca. 1600 Sudauer
im Samland an.
1281 n. Chr. Der Orden konzentriert seine Macht auf den Widerstand
des Sudauers Skomand. Dieser weicht daraufhin mit seinen Getreuen
nach Weißrussland aus.
1283 n. Chr. Endgültige Unterwerfung
der Prußen nach 53 Jahren Krieg. Skomand von
Sudauen ergibt sich als letzter Kämpfer. Flucht der vieler
Prußen nach Litauen und Polen. Der Sudauerfürst Scurdo
flieht mit seinem Volk nach Litauen (Hartknoch) Einfall der
Litauer ins Samland und Verwüstungen des Gebiets Pobethen.
Bis 1295 erfolgen noch weitere 4 Aufstände, die jedoch
ohne Erfolg für die Freiheitsbemühungen der Prußen
bleiben.
1284 n. Chr. Der Dom von Frauenburg wird gebaut und Frauenburg
wird der Sitz des ermländischen Domkapitels.
1285 n. Chr. 12. April. Landmeister Conrad von Thierberg überschreibt
Skomand und seinen Söhnen Rukals, Gedetes und Galm den
Ort Teynio (Steegen)
1289 n. Chr. 8.000 berittene Litauer fallen in das Gebiet Samland
ein (Hennenberger).
1290 n. Chr. Kuren und Semgaller ergeben sich dem Orden.
1291 n. Chr. 18. Mai. Der Deutsche Orden verliert seinen Sitz,
die Burg Monfort bei Akkon, und zieht nach Venedig. Wenzel II.
von Böhmen wird von Polen als Staatsoberhaupt anerkannt.
1292 n. Chr. Ende der Kreuzzüge.
1294 n. Chr. Durch den Tod Herzog Mestwins II. von Pommerellen
erlischt sein Geschlecht und das Land Pommerellen.
1295 n. Chr. Prußische Bauern wählen den jungen
widerstrebenden Witing Naudote zu ihrem Anführer gegen
den Orden. Naudote gibt den Ordensvertretern in Königsberg
die Namen der Verschwörer preis, worauf der Orden sie töten
lässt. Die prußischen Adligen (Witinge) sind dem
Orden stark verpflichtet.
1299 n. Chr. Komptur Berthold Brühaven schließt
mit den samländischen Witingen einen Vertrag, der ihnen
Hilfe bei Nöten und Unterstützung bei Forderungen
ihrer Anliegen zusichert.
1300 n. Chr. Wenzel II. von Böhmen lässt sich in
Gnesen zum König von Polen krönen.
1303 n. Chr. Ein großes Erdbeben sucht Preußen
heim. (Ritterorden, C.Venator 1680)
1305 n. Chr. König Wenzel II. kämpft mit dem Deutschen
Orden gegen die Litauer.
1306 n. Chr. Ende der Union zwischen Böhmen und Polen.
Das französische Avignon wird neuer Sitz der Päpste.
Unfreie Zeit
1308 n. Chr. Der 12. Hochmeister Siegfried von Feuchtwangen
erlässt eine Landordnung mit 30 Artikeln, nach denen die
prußischen Priester (Waidelotten) nicht mehr geduldet
werden. Das prußische Gesinde müsse jeden Sonntag
die Beichte tun und die Predigt anhören. Die Herrschaft
dürfe mit dem Gesinde nicht prußisch sprechen und
wird mit Geldstrafen bestraft, die höher als der Jahreslohn
sind. Weggelaufene Dienstboten solle man an den Ohren annageln.
Prußen dürfen zu keinem Amt zugelassen werden. (Waisselius)
Die Gewinnung von Bernstein wird mit der Todesstrafe belegt.
Papst Clemenz V. geht nach Avignon ins Exil.
1309 n. Chr. Verlegung des Sitzes der Hochmeister des Deutschen
Ordens von Venedig (davor Palästina) nach Marienburg. Offizielles
Verbot der prußischen Sprache auf der Marienburg. Erwerb
Pomerellens mit Danzig. Der litauische König Witen fällt
ins Samland ein und verwüstet es.
1310 n. Chr. Brandenburg tritt das vom letzten Herzog von Pommerellen
geerbte Danzig, Dirschau und Schwetz an den Deutschen Orden
ab. Aufstand der prußischen Bauern unter ihrem Anführer
Wimpinius in Barciany.
1311 n. Chr. Litauer unter Leitung des Großfürsten
Vithene überfallen das Ordensgebiet im Samland und Natangen.
1312 n. Chr. Die Pest in Preußen fordert 17.000 Tote.
(Waisselius) Der Templerorden wird auf dem Konzil von Vienne
aufgelöst. In Riga wird der Deutsche Orden wegen Mordes
und unchristlichen Verhaltens verurteilt und exkommuniziert.
1320 n. Chr. Beginn der berüchtigten Preußenfahrten
des europäischen Adels zur Vernichtung der Heiden, die
ca. 100 Jahre anhalten werden. (W. Paravicini 1986)
1326 n. Chr. Peter von Dusburg übergibt seinem Hochmeister
Werner v. Orselen seine in Latein geschriebene Ordenschronik.
Nikolaus von Jeroschin übersetzt diese um 1340 in Versform
ins Deutsche.
1327 n. Chr. Polnischer Krieg mit dem Orden wegen des Anspruchs
des polnischen Königs Wladislaus aufgrund angeblicher Oberhoheit
über das preußische Ordensland.
1330 n. Chr. Fürst Gedemyn von Litauen fällt in den
Prußengau Sassen ein, wo der Orden seit 1321 zahlreiche
deutsche Siedler untergebracht hatte. (Altpreußen 2/1939)
Die Polen fallen in den Prußengau Kulmerland ein. (C.Schütz)
Beginn der neuen Bauarbeiten am Königsberger Dom, der 1380
beendet sein wird.
1331 n. Chr. König Wladislaus von Polen schlägt den
Deutschen Orden in Plowce.
1337 n. Chr. 15. Nov. Kaiser Ludwig, der Bayer, verleiht dem
Orden Litauen und König Johann von Böhmen kommt mit
einem starken Heer nach Preußen um sich dem Litauerzug
anzuschließen.
1339 n. Chr. Preußen tritt der Hanse bei.
1343 n. Chr. 23. Juli. Ende des polnischen Krieges. Vertrag
von Kalisch zwischen dem polnischen König Casimir
III und dem Deutschen Orden unter Hochmeister Ludolf König
über den Erwerb Pomerellens, des Kulmerlands und über
die Grenzen zwischen Galinden (Masuren) und Masowien Der Orden
zahlt 10.000 Florener an Polen.
1347 n. Chr. Die litauischen Großfürsten Olgierd
und Kinstut fallen in Preußen ein und werden vom Großkomtur
Winrich von Kniprode an der Strebe, einem Nebenfluss der Memel,
vernichtend geschlagen.
1349 n. Chr. Die große Pest, die 1347 im östlichen
Mittelmeer begonnen hatte, greift nach Europa über und
verursacht 40 Millionen Tote.
um 1350 n. Chr. Das „Elbinger Vokabular“, eine
prußische Wörterliste, wird von einem Ordensbruder
auf der Marienburg aufgesetzt. Ein prußischer Sänger
wird zu den Musik-Hoftagen auf der Marienburg eingeladen. Sein
Vortrag wird von den Ordensrittern ausgelacht und mit tauben
Nüssen belohnt. Man grölt: „Niemand hat verstanden
den armen Prüsse!“ (Treitschke S.68)
1351 n. Chr. Winrich von Kniprode wird zum Hochmeister gewählt.
1352 n. Chr. Die Pest sucht Preußen heim. Betroffen sind
vor allem die Städte Danzig, Thorn, Elbing und Königsberg.
Durch Hinterlassen aller Habe und Flucht in die Wälder
überleben die Prußen besser als die Einwanderer.
(Waiss.)
1369 n. Chr. Der Deutsche Orden schickt Abgeordnete zum Hansetreffen
in Köln.
1369 n. Chr. Hochmeister Winrich von Kniprode ordnet wegen
völliger Verarmung des Gebiets Schalauen in allen preußischen
Ämtern die Sonderabgabe des Schalwenkorns an.
1370 n. Chr. 17. Februar. Schlacht bei Rudauim Samland endet
mit einem Sieg des Ordens unter Führung des Ordensmarschalls
Hennig Schindekopf über den litauischen Großfürst
Kinstut und seinen Bruder Olgert.
1377 n. Chr. Herzog Albrecht III. Von Österreich beginnt
eine Heerfahrt nach Preußen.
1380 n. Chr. Friedensvertrag zwischen dem Orden und Litauen
mit der Übernahme Schameitens durch den Deutschen Orden.
1384 n. Chr. Der litauischen Großfürst Witold bestätigt
dem Deutschen Orden bestehende Grenzlinien und lässt sich
taufen.
1386 n. Chr. Christianisierung der Litauer. Polnisch-litauische
Union von Krewa. Der litauische Fürst Jagiello heiratet
die polnische Thronerbin Jadwiga (Hedwig) und wird zum König
von Polen. Er verspricht die Eroberung des prußischen
Kulmerlands und Ostpommerns.
1390 n. Chr. Graf Heinrich von Derby (Heinrich IV.) kauft in
Königsberg von einem Prußen einen Ur für 6 Scot.
1393 n. Chr. Konrad von Jungingen wird Hochmeister.
1394 n. Chr. Die Mystikerin Dorothea von Montau stirbt in Preußen.
1396 n. Chr. Hochmeister Konrad von Jungingen gründet
auf der Marienburg eine Falknerschule zur Beizjagd auf Fischreiher
und Hühnervögel.
1397 n. Chr. Gründung des Eidechsenbundes im Kulmerland
unter Führung des schwäbischen Ordensbruders von Renys.
1398 n. Chr. 12. Okt. Frieden von Sallinwerder
zwischen dem Deutschen Orden unter Conrad von Jungingen und
dem Litauer Withold. Der Orden erhält Schamaiten und gibt
östliche Grenzregionen ab. Die Große Wildnis wird
aufgeteilt. Der Orden bekämpft die Seeräuber in Gotland.
Um 1400 n. Chr. Die prußische Urbevölkerung stellt
immer noch über die Hälfte der ländlichen Bevölkerung.
Die Stadt Königsberg zählt zu dieser Zeit ca. 7.000
Einwohner.
1402 n. Chr. Der Deutsche Orden kauft die Neumark von König
Sigismund. Der litauische Großfürst Witold tritt
dem Deutschen Orden das Gebiet Schamaiten ab.
1404 n. Chr. Polen bemächtigt sich Schamaitens.
1405 n. Chr. Rückkehr der Nachkommen von Prußen
aus Litauen, deren Vorfahren um 1274 dorthin geflohen waren.
Hochmeister Conrad von Jungingen erlässt eine Willkühr,
nach der „Alle Zauberer, Weydeler (prußische Priester),
Pillweisen, Schwarzkunstige mögen genennet werden, die
soll man umbbringen, tödten und mit Feuer verbrennen.“(Waisselius)
1409 n. Chr. Aufstand in Samogaiten (Schamaiten) gegen den
Orden. Samogaiten war von Jagiello gegen den Erhalt der Großherzogswürde
eingetauscht worden. Die polnisch-litauische Union unterstützte
diesen Aufstand und brachte den Orden in die Lage den Krieg
zu erklären.
1410 n. Chr. 15. Juli. Die Schlacht bei Tannenberg / Grunwald.
Der Deutsche Orden unter Führung des Hochmeisters Ulrich
von Jungingen mit 15.000 Mann wird vom polnisch-litauischen
Herr, gestützt von Böhmen und Tartaren mit 20.000
Mann, unter Führung von Jagiello vernichtend geschlagen.
Die Schlacht fordert 8.000 Tote, darunter den Hochmeister Ulrich
von Jungingen. Die hohen Abgaben der unterworfenen Prußen
und Siedler hatten den Orden reich gemacht und den Konflikt
hervorgerufen. In Erwartung von Landgewinn hatten Polen und
Litauen im Duell zwischen Eroberern eingegriffen, das noch heute
als Argument für die Annexion Ostpreußens missbraucht
wird. Alle Teilnehmer waren Eroberer. Heinrich von Plauen wird
Hochmeister.
1411 n. Chr. 1. Feb. 1. Thorner Frieden (und Dobrin).
Verzicht des Ordens auf Samogaiten. Der Orden muss Polen 100.000
böhmische Gröscher zahlen, die durch noch höhere
Steuerlasten aufzubringen sind.
1413 n. Chr. Hochmeister Heinrich von Plauen wird abgesetzt.
1414 n. Chr. Einfälle der Polen in das geschwächte
Prußenland. Konzil von Konstanz mit Beteiligung des Ordens.
1415 n. Chr. 6. Juli. Jan Hus wird der Ketzerei beschuldigt.
Trotz zugesicherter Freiheit wird er ergriffen und in Konstanz
auf dem Scheiterhaufen verbrannt. König Sigismund erhebt
Burggraf Friedrich IV. zum Markgrafen und Kurfürsten.
1416 n. Chr. Michael Kuchmeister von Sternberg befiehlt in
Braunsberg das Einsammeln und Entfernen aller Chroniken über
Preußen (Hartknoch).
1417 n. Chr. Der Kaiser gibt den Hohenzollern gegen Schuldenerlass
das Wahlrecht. Burggraf Friedrich IV. von Nürnberg aus
dem Geschlecht der Hohenzollern wird am 18.4. mit der Mark Brandenburg
belehnt.
1418 n. Chr. Ende des Konzils von Konstanz. Der ermländische
Bischof berichtet dem Papst von den Dämonen „Patollus,
Natrimpe und anderen gotteslästerlichen Phantasmen“
bei den vom Orden unterworfenen Prußen.
1422 n. Chr. Polen, Litauer und Reussen belagern und erobern
das Kulmerland. 2. Thorner Frieden von Melnosee
zwischen Wladislaw von Polen, Witold von Litauen, Ziemowit von
Masowien und Hochmeister Paul von Rußdorf nach der Niederlage
des Ordens gegen Polen und Litauen. Rückkehr der Nachkommen
von nach Litauen geflohener Prußen. Weitere Aufteilung
der Großen Wildnis im Osten und Süden zwischen Litauen
und Polen. Diese Grenze hat bis 1945 Bestand.
1427 n. Chr. Die Pest in Preußen. Die Landordnung des
Deutschen Ordens erneuert das Niederlassungsverbot der Prußen
in Städten.
1430 n. Chr. Hochmeister Heinrich von Plauen stirbt in Lochstädt.
1431 - 1433 n. Chr. Einfälle von Polen und Hussitten in
Preußen mit Zerstörungen des Klosters Pelplin und
der Städte Dirschau, Danzig und Oliva.
1431 n. Chr. Das Konzil von Basel beginnt als Nachfolge des
Konzils von Konstanz. Es wird bis 1439 dauern. Die Stadt sorgt
u.a. für 1.800 Prostituierte, mehr als die Zahl der Teilnehmer.
1435 n. Chr. Frieden von Brest bestätigt die Grenzziehung
von 1422.
1440 n. Chr. 14. März. Gründung des Preußischen
Bundes in Marienwerder gegen den Deutschen Orden durch die preußischen
Stände zur Sicherstellung ihrer Rechte (19 Städte
und 33 Edelleute).
1441 n. Chr. 14.3. Die Landordnung des Ordens verbietet den
Prußen erneut das Niederlassungsrecht der Prußen
in Städten und deutschen Dörfern.
1447 n. Chr. Litauische Bauern werden unter dem polnischen
Einfluss unfrei (schollenpflichtig).
1448 n. Chr. Die Bulle des Papstes verordnet die Aufgabe von
Geheimtribunalen gegen Prußen und Litauern, die jedoch
bis 1567 weitergeführt werden.
1450 n. Chr. In Natangen leben, bis auf wenige Ausnahmen, Prußen
und Deutsche strikt getrennt (M.Rousselle, Altpr.1926).
1453 n. Chr. 1. Dez. Der Kaiser verurteilt und verbietet den
Preußischen Bund von 1440. Beginn des 13jährigen
Kriegs (Städtekrieg) zwischen dem Deutschen Orden und Kasimir
IV. von Polen (bis 1466). Polen unterstützt die preußischen
Stände.
1454 n. Chr. 22. Feb. König Kasimir von Polen erklärt
dem Deutschen Orden den Krieg. 6. März Vertrag zwischen
dem Preußischen Bund und dem König von Polen gegen
den Deutschen Orden. Die Stände verweigern dem Orden die
Huldigung und Hans von Baysen bietet König Kasimir IV.
von Polen die Oberherrschaft Preußens an, die dieser am
6.3. annimmt.
1455 n. Chr. Der Deutsche Orden belagert den abgefallenen Königsberger
Kneiphof und zwingt ihn zur Rückkehr zum Orden.
1456 n. Chr. 28. Okt. Die Polen überfallen die Stadt Fischhausen.
Der Deutsche Orden verkauft zur Bezahlung seiner Söldner
Burgen, darunter den Hauptsitz die Marienburg, die an den König
von Polen geht.
1457 n. Chr. Der Hochmeister des Deutschen Ordens, Ludwig von
Ehrlichshausen, verlegt wegen Geldmangels und Verrats der Ordenssöldner
seinen Sitz von Marienburg nach Königsberg. Aeneas Silvius
Piccolomini aus Siena, der spätere Papst Pius II., wird
Fürstbischof vom Ermland.
1458 n. Chr. Aeneas Sylvius Piccolomini, Missionar in Preußen,
wird zum Papst mit dem Namen Pius II. (1458-1464) gewählt.
1462 n. Chr. Die Polen rauben die Stadt Fischhausen aus und
brennen sie nieder.
1464 n. Chr. Der Bischof von Ermland tritt dem Preußischen
Bund bei. Die Pest bricht in Preußen aus. Papst Pius II.
stirbt in Ancona.
1466 n. Chr. 19. Okt. 2. Thorner Frieden.
Beendigung des 13jährigen Krieges von 1453. Der Orden tritt
ganz Westpreußen (Pomerellen,Kulm, Michelau, Marienburg),
Pomesanien, Danzig, Elbing und das Ermland ab und stellt sie
unter die Lehnshoheit des Königs von Polen. Königsberg
wird Sitz des Hochmeisters.
1467 - 1479 n. Chr. Pfaffenkrieg. Der König
von Polen mischt sich in die Besetzung von Priestern im ermländischen
Bistum ein. Nikolaus von Tüngen muss die Oberhoheit Polens
anerkennen und wird zum Fürstbischof des Ermlands ernannt.
Alle Personalentscheidungen müssen von Polen genehmigt
werden.
1473 n. Chr. Nicolaus Copernicus wird in Thorn geboren.
1477 n. Chr. Hochmeister von Wetzhausen bemächtigt sich
des Ermlands.
1479 n. Chr. Polen siegt über den Orden und nimmt das
Ermland wieder in Besitz.
1489 n. Chr. König Kasimir von Polen stationiert polnische
Truppen in Preußen (C.Schütz).
1490 n. Chr. Wladislaw von Böhmen vereint die königliche
Macht von Polen, Ungarn und Böhmen. Litauer und Polen wandern
in preußische Gebiete ein.
1492 n. Chr. Ende der polnisch-litauischen Union.
1498 n. Chr. Der kunstsinnige Herzog Friedrich von Sachsen
wird Hochmeister.
1501 n. Chr. Große russische Heere gehen gegen Livland
vor. Sie werden 1502 am See Smolina von Hochmeister Walter von
Plettenberg geschlagen.
1510 n. Chr. Hochmeister Friedrich von Sachsen stirbt.
1511 n. Chr. 6. Juli. Wahl des Markgrafen Albrecht von Brandenburg
in Königsberg zum letzten Hochmeister durch die Gebietiger
des Deutschen Ordens.
1516 n. Chr. Martin Luther überlebt die Pestkrankheit
in Wittenberg.
1517 n. Chr. Der 35jährige Martin Luther schlägt
in Wittenberg seine Thesen an die Kirchentür.
1518 n. Chr. 14. Juli. Georg von Polenz wird Bischof vom Samland.
Herzog Albrecht von Preußen schenkt seinem Vetter Joachim
von Brandenburg einen Wisent, damit er ihn als Seltenheit in
seinem Wildgarten zur Schau stellen könne.
1519 n. Chr. Krieg zwischen dem Deutschen Orden und Polen,
der bis 1521 andauern wird.
1520 n. Chr. Ausbruch der Reiterkriege zwischen
Albrecht von Preußen und Polen, bei denen bei Erfolg die
polnische Beherrschung abgeschüttelt werden sollte. (bis
1522) Der Pruße Valtin Suplitt opfert den Göttern
einen schwarzen Stier und zwei Tonnen Bier zur Abwendung eines
Angriffs der Danziger gegen das Samland. (L. David) Auch Markgraf
Albrecht hofft auf die Wunderheilkraft von Hirschherzen und
Bischof v. Polenz kündigt den baldigen Tod des Polenkönigs
an, den er aus dem im Februar erschienenen Kometen zu sehen
glaubt (E.Joachim, Altpr.Forsch. 1924).
1521 n. Chr. Die Polen zerstören die Burg Preußisch-Holland.
Waffenstillstand zw. dem Deutschen Orden und Polen.
1523 n. Chr. Georg von Polenz, Bischof von Samland, bekennt
sich als 1. Kirchenfürst zur evangelischen Lehre und wird
1525 im Königsberger Dom die Weihnachtspredigt halten.
Bauernaufstand gegen die Gutsherren im Samland und in Natangen.
1524 n. Chr. Der polnische Reichstag in Thron beschließt
die Vertreibung des Hochmeisters aus Preußen, falls er
nicht den Huldigungseid leistet. Simon Grunau trifft an einem
geheimen Ort eine Gruppe von Prußen bei der Bockheiligung.
Da er die prußische Sprache spricht und bei Perkunos schwört,
die Prußen nicht zu verraten, darf er der Feier beiwohnen
(Praetorius).
Ende des Ordensstaates
1525 n. Chr. 10. April. Vertrag von Krakau
beendet den Krieg zwischen dem Deutschen Orden und König
Sigismund I. von Polen. 6. Juli. Umwandlung des Ordensstaates
zum vererblichen weltlichen Herzogtum und Unterstellung als
Lehen der Krone Polens. Einführung der Reformation durch
die Bemühungen Martin Luthers. Die Mehrheit der Ordensritter
legen die Ordenstracht ab. Der Deutsche Orden verlegt seinen
Sitz nach Mergentheim. Von 1466 - 1525 wandern ca. 20.000 Masowier
ins Ordensgebiet. (Gollub) Herzog Albrecht ruft Siedler aus
litauischen Gebieten nach Preußen. Bauernaufstand im Samland.
1526 n. Chr. 1. Juli. Herzog Albrecht von Brandenburg-Ansbach
heiratet in Fischhausen Anna Dorothea, Prinzessin von Dänemark.
Vom Hauptamt Insterburg fördert er die Besiedlung der Großen
Wildnis mit evangelischen Litauern, geflohenen Prußen
aus Polen und mit Holländern.
1529 n. Chr. Herzog Albrecht eröffnet die Schlossbibliothek
Königsberg.
1531 n. Chr. 6 prußische Dörfer im Kirchspiel Pobethen
erwählen heimlich ihren Waidelotten (Priester) und opfern
ihren Göttern Tiere (Hennenberger).
1532 n. Chr. Kaiser Karl V. belegt Herzog Albrecht von Preußen
in Speyer mit der Reichsacht.
1540 n. Chr. Die Schlossbibliothek in Königsberg wird
der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
1543 n. Chr. Nikolaus Copernicus wird im Dom zu Frauenburg
beigesetzt.
1544 n. Chr. 17. August. Gründung der Universität
Albertina in Königsberg . Herzog Albrecht ordnet bei der
Gründung an, dass unter den 24 herzöglichen Stipendiaten
mindestens 7 prußisch oder litauisch sein sollen.
1545 n. Chr. August. Grenzvertrag zwischen Herzog Albrecht
und dem König von Polen. Pfarrer Abel Will in Pobethen
im Samland übersetzt mit Hilfe des Tolken Paul Megot den
Katechismus ins Prußische. „Jn undeudscher Preussnischen
sprach“ (Drucker Hans Weinreich). Wegen der schlechten
sprachlichen Qualität wird im gleichen Jahr ein „Catechismus
in preussnischer sprach gecorrigiret“ gedruckt. Diese
Version orientiert sich vor allem an der Mundart der Samländer
(Hartknoch). Der Amtshauptmann von Grünhof behinderte die
Arbeiten Abel Wills und zog bei dringenden Übersetzungsarbeiten
den Tolken Paul Megot zu Scharwerksdiensten heran. (Weise) 13.
Dez. Eröffnung des Konzils von Trient zur Beratung über
die Reformation.
1549 n. Chr. Die Pest fordert 15.000 Tote in Preußen.
1550 n. Chr. 24. Feb. Herzog Albrecht vermählt sich in
2. Ehe mit Anna Maria von Braunschweig, nachdem 1548 seine Frau
Dorothea verstorben war.
1552 n. Chr. Litauer und früher geflohene Prußen
siedeln sich in Nord-Ostpreußen an.
1556 n. Chr. Holländische Siedler kommen nach Ostpreußen.
1561 n. Chr. Abel Will gibt den 3. Katechismus als Enchiridion
bei Johann Daubmann in Königsberg heraus.
1568 n. Chr. 20. März. Herzog Albrecht von Preußen
(geb. 17.5.1490 in Ansbach) stirbt in Tapiau. Herzogin Anna
Maria stirbt wenige Stunden nach ihm in Neuhausen. Sein Sohn
Albrecht Friedrich wird mit 15 Jahren sein Nachfolger.
1569 n. Chr. Polen nimmt Westpreußen außer Danzig,
Elbing und Thorn in Besitz. Verschmelzung Litauens mit Polen
durch den Vertrag von Lublin vom 7.Juli. Die
dortigen Bauern werden leibeigen und viele fliehen nach Preußen.
1570 n. Chr. In Tapiau werden an einem Tag 6 Zauberinnen und
1 Hure verbrannt (aus Tapiaus Vergangenheit, B. Damerau).
1571 n. Chr. In Labiau wird ein prußischer Bauer wegen
„greulicher Abgötterei“ zu Tode gequält.
1572 n. Chr. Tod des polnischen Königs Sigismund II. und
Ende der jagiellonischen Dynastie.
1573 n. Chr. Oktober. Königsberger Hochzeit der Prinzessin
Marie Leonore mit dem geistig schwachen Herzog Albrecht Friedrich.
1577 n. Chr. Herzog Albrecht Friedrich von Preußen erlässt
eine Landesordnung. In Kapitel 22 heißt es: „Nachdem
Zauberey in unserm Land gemein und auch die Bockheiligung bey
den Sudauern noch in Übung sein mag... soll es uns angezeigt
werden.“ Herzog Georg Friedrich von Ansbach übernimmt
die Regierung für den kranken Herzog Albrecht Friedrich.
1583 n. Chr. Nach polnischen Angaben fliehen jährlich
5.000 Litauer nach Preußen.
1584 n. Chr. Pfarrherr Casparum Hennenberger aus Mühlhausen
schreibt die Chronik „Kurze und wahrhafftige Beschreibung
des Landes zu Preussen“.
1590 n. Chr. J. Bredtke übersetzt die Bibel ins Litauische.
1598 n. Chr. Joachim Friedrich wird Herzog von Preußen.
1599 n. Chr. In Magdeburg wird der Grundvertrag zwischen Kurfürst
Joachim Friedrich und Herzog Georg Friedrich zur Bildung des
Staates Brandenburg-Preußen festgelegt.
1603 n. Chr. Ende der Herrschaft von Herzog Georg Friedrich.
1605 n. Chr. Simon Dach (1605-1659) wird geboren. Er gründet
1620 in Königsberg die literarische Kürbishütte,
die bis 1641 gepflegt wird.
1608 n. Chr. Johann Sigismund von Brandenburg wird Herzog von
Preußen.
1611 n. Chr. 16. Nov. Johann Sigismund von Brandenburg wird
in Warschau mit dem Herzogtum Preußen belehnt.
1618 n. Chr. 27. Aug. Herzog Albrecht Friedrich, Sohn Herzog
Albrechts, stirbt in Fischhausen. Brandenburg erhält nach
Aussterben der preußischen Hohenzollernlinie durch Erbschaft
das Herzogtum Preußen ohne das Ermland und Kurfürst
Johann Sigismund von Brandenburg vereinigt Brandenburg mit Preußen.
Beginn des 30jährigen Krieges.
1619 n. Chr. Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg wird
erblicher Herzog in Preußen. Eröffnung der Königsberger
Börse.
1620 n. Chr. 16. Feb. Geburt von Friedrich Wilhelm von Preußen,
dem späteren Großen Kurfürst.
1626 n. Chr. 6. Juli. König Gustav Adolf von Schweden
besetzt im 1. Schwedenkrieg mit 37 Schiffen
den Hafen von Pillau, das Ermland und Pomesanien. Oberst Abraham
zu Dohna umgibt die drei Königsberger Städte aus Furcht
vor Angriffen König Karl Gustavs von Schweden mit Wällen
nach Plänen des Freiherrn Samuel von Puffendorf. Sie bestehen
aus 24 ganzen und 8 halben Bollwerken, davon 8 1/2 in der Altstadt,
10 auf dem Kneiphof, 1 1/2 auf dem Löbenicht und 12 in
den Freiheiten und sind bereits 1627 beendet.
1627 n. Chr. König Gustav Adolf von Schweden besetzt Preußisch-Holland.
1629 n. Chr. 14. Sept. Waffenstillstand in Fischhausen zwischen
Kurfürst Georg Wilhelm und König Gustav Adolf. Vollständige
Besetzung des Samlands.
1635 n. Chr. Die Schweden räumen das Samland.
1640 n. Chr. Die preußische Landesordnung wiederholt
den Aufruf von 1577 zur Anzeige von Zauberey und Bocksheiligung
(Hartknoch S.172) Friedrich Wilhelm (der Große Kurfürst)
wird Herzog in Preußen.
1641 n. Chr. Der Große Kurfürst huldigt dem König
von Polen.
1648 n. Chr. Der Westfälische Frieden beendet den 30jährigen
Krieg.
1655 u. 1657 n. Chr. Tartaren im Verbund mit Polen fallen
in Preußen ein und verwüsten ganz Südostpreußen.
23.000 Tote und 35.000 als Galeerensklaven verschleppte Opfer
sind die Bilanz. Juli 1655. Krieg zwischen Schweden und Polen
bis 1660.
1656 n. Chr. 20. Nov. Brandenburg-Preußen besiegt die
Polen in Warschau. Im Vertrag von Labiau erkennt
Schweden die Unabhängigkeit Preußens und des Ermlands
an. (2.Schwedenkrieg)
1657 n. Chr. 19. Sept. Vertrag von Wehlau durch
den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm. Polen erkennt
die Unabhängigkeit Preußens mit A u s n a h m e des
Ermlands an. Tartareneinfall in Preußen.
1660 n. Chr. 3. Mai. Frieden von Oliva, mit
dem Polen die Oberhoheit über prußische Landesteile
aufgibt. Europäische Mächte verbürgen die Souveränität
Preußens mit Ausnahme des Ermlands. Die Hauptstadt Preußens
wird vom Großen Kurfürst von Königsberg nach
Berlin verlegt.
1663 n. Chr. Huldigung des Großen Kurfürsten auf
dem Schlosshof zu Königsberg und Anerkennung der Souveränität
durch den Vertrag von Wehlau 1657 und den Frieden v. Oliva 1660.
1677 n. Chr. Eine Eintragung im St. Petersburger Exemplar des
prußischen Katechismus berichtet, dass der letzte prußisch
sprechende Mann auf der Kurischen Nehrung gestorben sei.
1678 n. Chr. Schwedischer Krieg. Einfall der Schweden in Preußen
mit 16.000 Mann.
1679 n. Chr. Der Große Kurfürst treibt im Winter
1678/79 die Schweden über das gefrorenen Haff aus Preußen.
Nach der Niederlage von Tilsit wird der Friede von Saint Germain
geschlossen.
1684 n. Chr. Der Chronist Hartknoch schreibt: „Es ist
kein einziges Dorf mehr übrig, in welchem alle Leute die
alte Sprache auch nur verstehen sollen, sondern hier und dort
sollen noch einige alte Leute sein, so dieselbe verstehen.“
Dies bedeutet, dass die prußische Sprache nicht vor dem
18. Jahrhundert ausgestorben ist.
1685 n. Chr. Edikt von Potsdam. Hugenotten
finden in Preußen (Königsberg und Gumbinnen) Zuflucht.
Revision des Preußischen Landrechts von 1620.
1688 n. Chr. Tod des Großen Kurfürsten. Sein Sohn
Friedrich III., der spätere 1. König Preußens,
wird sein Nachfolger.
1697 n. Chr. Zar Peter I. besucht auf seinem Weg nach Holland
die Stadt Königsberg. Er benutzt den Namen Peter Michaelow.
1700 n. Chr. Kaiser Leopold I. gewährt in Wien dem Kurfürsten
Friedrich III. von Brandenburg den höheren Rang eines Königs,
nachdem Friedrich III. dem Kaiser brandenburgische Truppen für
den zu erwartenden spanischen Erbfolgekrieg zugesagt hatte.
Die Preußische Kleiderordnung verbietet den Prußen
noch immer das Tragen deutscher Kleidung und langer Haare.
1701 n. Chr. 18. Januar. Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg,
Sohn des Großen Kurfürsten, setzt sich in Königsberg
die Königskrone auf und benennt alle seine Gebiete „Preußen“
und sich König Friedrich I. Kaiser Leopold gewährt
ihm den Titel „König in Preußen“
als Dank für 8.000 Soldaten aus Brandenburg-Preußen
im spanischen Erbfolgekrieg. Stiftung des Schwarzen Adlerordens.
(Das Königreich Preußen besteht von 1701 bis 1918.)
König Friedrich I. gibt den Auftrag ein Bernsteinzimmer
zu schnitzen. In einem Exemplar des 2. Katechismus in Petersburg
liest man: „Diese alte preußisch Sprach ist nuhnmehr
gantz und gar vergangen worden. Anno 1677 ein einziger alter
Mann auf der Curischen Nehrung wonend, der sie noch gekont,
gestorben, doch sollen noch solche daselbst sein.“ (Diese
Notiz wird fälschlicherweise als Nachweis für das
Aussterben der preußischen Sprache verwandt, obwohl es
heißt:“.. doch sollen noch solche daselbst sein“.
1703 n. Chr. Dritter Schwedenkrieg (2. Schwedenkrieg
1656).
1708 - 1710 n. Chr. Die große Pest in Preußen.
Der Höhepunkt ist in Königsberg im Oktober 1709. Nach
amtlicher Feststellung starben bis 1710 177.268 Menschen.
1713 n. Chr. König Friedrich I. stirbt. Sein Sohn Friedrich
Wilhelm I. wird sein Nachfolger.
1714 n. Chr. Französische Schweizer siedeln sich bei Insterburg
an.
1716 n. Chr. In Königsberg wird für Zar Peter I.
eine Abschrift der in Königsberg befindlichen Nestor-Chronik
angefertigt.
1717 n. Chr. 28. Sept. Einführung der Schulpflicht in Preußen
als erstes europäisches Land. König Friedrich Wilhelm
I. schenkt dem russischen Zaren das Bernsteinzimmer.
1719 n. Chr. Aufhebung der Leibeigenschaft in Ostpreußen.
Friedrich Wilhelm I. führt gleichzeitig ein gerechteres
Steuersystem ein.
1720 n. Chr. Die Bevölkerung Ostpreußens zählt
ca. 400.000 Personen.
1721 - 1728 n. Chr. 20.000 deutsche Familien aus der Pfalz,
Nassau und der Schweiz siedeln in Ostpreußen.
1724 n. Chr. König Friedrich Wilhelm I. verbindet die
3 Königsberger Städte Altstadt, Kneiphof und Löbenicht
zu einer Stadt. 22. April Immanuel Kant, kurischer Abstammung,
erblickt in Königsberg das Licht der Welt. Im Thorner Blutgericht
werden 12 deutsche Protestanten zum Tode verurteilt und hingerichtet.
1725 n. Chr. 8. Februar. Peter der Große stirbt.
1731- 1732 n. Chr. Retablissement in Preußen von König
Friedrich Wilhelm I.. Der größte Teil der 20.000
Salzburger Lutheraner, ca. 15.000, zieht nach Ostpreußen
und siedelt vorwiegend im Bezirk Gumbinnen.
1732 n. Chr. Das Gestüt Trakehnen wird gegründet.
1740 n. Chr. 31. Mai. König Friedrich Wilhelm I. stirbt,
sein Nachfolger wird Friedrich II., der Große.
Die Bevölkerung Ostpreußens zählt ca. 600.000
Personen. Einführung der Allgemeinen Schulpflicht in Preußen.
Offizielle Beendigung der Folter.
1741 n. Chr. Januar. Friedrich der Große fällt in
Schlesien ein.
1744 n. Chr. In Mohrungen wird Herder geboren.
1756 - 1763 n. Chr. 7jähriger Krieg durch
den Einmarsch Friedrichs II. in Sachsen, wo August der Starke
auch König von Polen war. Besetzung Ostpreußens durch
Russland. Kant verkehrt mit russischen Offizieren.
1758 n. Chr. Die Russen besetzen Preußen bis 1762.
1762 n. Chr. Friede von Petersburg.
1768 n. Chr. Professor Jacobi erfindet in Königsberg die
künstliche Fischzucht.
1772 n. Chr. Erwerb Westpreußens ohne Danzig und Thorn.
1. Teilung Polens durch Russland, Österreich
und Preußen. Der 1466 abgetrennte Teil Preußens
kehrt zurück. Friedrich der Große nennt sich König
von Preußen.
1773 n. Chr. Bildung der Provinzen Ostpreußen mit dem
Ermland, (Königsberg und Gumbinnen) und Westpreußen
(Elbing, Marienburg, Marienwerder, Dirschau. Stargard, Konitz,
Kulm und Michelau). Durch Kabinettsorder vom 31.1.1773
wird das ursprüngliche Land Preußen zu einer Provinz
Ostpreußen degradiert.
1775 n. Chr. Die Bevölkerung Ostpreußens zählt
837.357 Personen. Im Großen Brand in der Königsberger
Vorstadt und auf dem Haberberg verbrennen 988 Gebäude.
1776 n. Chr. Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, Dichter, Maler,
Komponist und Jurist wird in Königsberg geboren.
1786 n. Chr. Tod Friedrichs des Großen. Es folgt Friedrich
Wilhelm II.
1793 n. Chr. 2. Teilung Polens. Ein preußisches
Heer überschreitet die polnische Grenze und nimmt Danzig
und Thorn wieder in Besitz. Mit dem Warthegebiet und Neuschlesien
erhalten die Gebiete die Bezeichnung „Südpreußen“.
1794 n. Chr. Allgemeines Landrecht in Preußen. Durch
diese Verordnung wurde das ursprüngliche Land Preußen
(Prusa) als Ostpreußen degradiert und das gesamte Königreich
Brandenburg-Preußen als Preußen bezeichnet. Der
polnische Feldherr Madalinski fällt in Südpreußen
ein.
1795 n. Chr. 3. Teilung Polens. Auflösung
des Staates Polen. Aufteilung des Restpolens an Russland, Österreich
und Preußen.
1797 n. Chr. Friedrich Wilhelm III. wird preußischer
König.
1802 Im Samland und um Tapiau werden noch prußisch sprechende
Leute angetroffen (Tolkemita-Texte D 616).
1804 12. Februar. In Königsberg stirbt Immanuel Kant.
1806 September. Krieg zwischen Frankreich und Preußen.
Napoleon besetzt Ost- und Westpreußen. Bis1809 halten
sich der preußische König und seine Ministerien in
Königsberg auf. Ausarbeitung der Hardenbergschen Reformen.
Polen besetzt das südliche Ostpreußen.
1807 8. Februar. Schlacht bei Preußisch-Eylau gegen Napoleon,
60.000 Tote. Napoleon zieht sich zurück. Napoleon beendet
den Krieg in Tilsit. Alle Gebiete westlich der Elbe gehen verloren,
alle Gebiete, die durch die Teilung Polens zu Preußen
kamen, werden zurückgegeben. 25. Juni. Treffen zwischen
Zar Alexander I. und Napoleon in Tilsit. 9. Juli. Napoleon unterzeichnet
mit Friedrich Wilhelm den Friedensvertrag. Danzig wird Freistaat.
Verlust von Süd- und Neu-Ostpreußen.
1808 Januar. Die königliche Familie kehrt von Memel nach
Königsberg zurück.
1809 Wilhelm von Humboldt lässt als Kultusminister das
Königsberger Observatorium bauen und lädt den Astronom
Bessel zur dortigen Arbeit ein. Die königliche Familie
zieht von Königsberg nach Berlin.
1812 Napoleon zieht im Juni mit 300.000 Soldaten über
das Frische Haff und das Samland durch Ostpreußen nach
Russland. 30. Dez. Konvention von Tauroggen.
Der General von York unterzeichnet den Waffenstillstand mit
Russland. Preußen verlässt die Allianz mit Frankreich.
1813 5. Feb. Die Ständeversammlung nimmt in Königsberg
Yorks Landwehrplan an. 27. Feb. Vertrag von Kalisch
mit Russland bringt Preußen mit 300.000 Mann in den Krieg
zur Befreiung der deutschen Länder.
1814 Friede von Paris.
1815 Durch den Wiener Kongress behält Preußen Danzig,
das Kulmerland, Thorn und Posen. Ostpreußen erhält
durch Neuordnung die Regierungsbezirke Königsberg und Gumbinnen.
1816 Trotz schwieriger Verhältnisse liefert Ostpreußen
der hungernden Bevölkerung im Rheinland Roggen im Wert
von 2 Millionen Thaler.
1824 13. April. Kabinettsorder. Theodor von Schön vereinigt
die Provinzen Ost- und Westpreußen zur Provinz Preußen.
1840 Friedrich Wilhelm III. stirbt. Friedrich Wilhelm IV.,
Sohn von Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise, wird
in Königsberg gehuldigt. Er wird 1861 in Königsberg
zum König und 1871 in Berlin zum Kaiser gekrönt werden.
1842 Baubeginn der Ostbahn von Berlin über Dirschau und
Königsberg nach Eydtkuhnen und Memel.
1843 Ausbau des neuen Königsberger Festungsrings. Die
Arbeiten dauern bis 1861.
1844 Gründung der Altertumsgesellschaft PRUSSIA durch
Professor E.A. Hagen im Rahmen der Feierlichkeiten zum 300.
Bestehen der Königsberger Universität ALBERTINA.
1845 Gründung der Königsberger Kunstakademie.
1846 17. März. Friedrich Wilhelm Bessel, Astronom, stirbt.
1848 Revolution in Berlin.
1849 Auf Druck der Großmächte verzichtet König
Friedrich Wilhelm IV. auf die Kaiserwürde.
1840 - 1891 Abwanderung von ca. 700.000 Ostpreußen in
die Industrie Deutschlands.
1853 Eröffnung der Ostbahn Königsberg - Berlin.
1852 - 1910 Anstieg der Bevölkerung Ostpreußens
von 1,5 Millionen auf 2,1 Mio.
1860 Verlängerung der Ostbahn bis Eydtkuhnen.
1861 18. Okt.. Wilhelm I. krönt sich wie sein Vorgänger
selbst in Königsberg zum König von Preußen.
Stiftung des preußischen Kronen-Ordens.
1871 18. Jan. Kaiserproklamation Wilhelms I. in Versailles.
1872 19. März. Das Preußische Gesetz teilt die Provinzen
Ost- und Westpreußen auf.
1878 Spaltung der Provinzen Ost- und Westpreußen.
1885 8. Juli. Eröffnung der Eisenbahn Königsberg
- Cranz.
1888 Kaiser Wilhelm I. stirbt.
1896 21. Mai. Eröffnung des Königsberger Zoos.
1899 Der preußische Staat übernimmt die Bernsteingewinnung.
1901 15.Nov. Eröffnung des Königsberger Seekanals.
Verbindung mit dem Seehafen Pillau.
1905 Gründung des Regierungsbezirks Allenstein. Die Vororte
Königsbergs werden eingemeindet.
1909 Eröffnung des ersten Heimat-Freilichtmuseums Deutschlands
am Königsberger Zoo.
1914 3. Aug. Beginn des 1. Weltkriegs. 26.-30.8.
Schlacht von Tannenberg gegen Russland. 8.-11.9. Schlacht an
den Masurischen Seen.
1915 7.-27.2. Winterschlacht in Masuren. Gefangennahme von
100.000 Russen. Wiederaufbau von Ostpreußen. Gründung
der Königsberger Handelshochschule.
1914 - 1918 Ostpreußen wird von 1914 - 1915 Kriegsschauplatz,
Schlachten bei Tannenberg und in Masuren. Kaiser Wilhelm II.
wird abgesetzt.
1919 28. Juni. Frieden von Versailles.
Wiederherstellung des Staates Polen, dem auch westpreußische
Gebiete mit Posen und dem Kreis Soldau zugesprochen werden.
1920 Neue Grenzen durch den Vertrag von Versailles. 11. Juli.
Abstimmung in Ostpreußen zum Verbleib bei Deutschland.
Abtrennung des Memelgebiets, Abtrennung Ostpreußens von
Deutschland durch das Korridorgebiet, und Annexion von Teilen
der Kreise Neidenburg und Osterode, die von Polen einverleibt
werden. Die Bevölkerung stimmt mit über 97 % für
den Verbleib bei Deutschland. Eröffnung der Ostmesse in
Königsberg und Inbetriebnahme des Seedienstes Ostpreußen
als Alternative zum behinderten Zugang nach Deutschland durch
den Korridor.
1921 11. Juli. Abstimmung in Ostpreußen über den
Verbleib bei Deutschland. 25. Okt. Polen gliedert Danzig in
sein Zollgebiet ein.
1922 Eröffnung des Königsberger Flughafens Devau.
1923 Januar. Das Memelland wird im Januar von Litauen besetzt.
1924 22. März. Autonomiestatus für das Memelland.
1929 Volksabstimmung in Ostpreußen mit über 90%
Zustimmung zu Deutschland.
1933 Adolf Hitler wird Reichskanzler. Ende des demokratischen
Rechtsstaats.
1934 26. Juni. Polen und Deutschland schließen einen
Nichtangriffspakt.
1935 Das Reichsstatthaltergesetz beendet Preußen.
1936 19. Juni. Einweihung der Autobahn Königsberg –
Elbing.
1938 Die Nationalsozialisten benennen zahlreiche altpreußische
Ortsnamen, die seit Jahrtausenden bestanden, in deutsche um.
Personen mit prußischen Familiennamen werden „wegen
Gefahr für das Deutschtum“ aus den Jugendorganisationen
ausgeschlossen (A .Umbras 1934).
1939 Die Bevölkerung Ostpreußens beträgt 2.459.000.
2. Weltkrieg. Ostpreußen wird Kriegsschauplatz.
22. März. Rückgliederung des Memelgebietes an Deutschland
durch Hitler. 23. Aug. Der Hitler-Stalin-Vertrag wird in Moskau
als Nichtangriffs-Abkommen unterschrieben. Im geheimen Zusatzprotokoll
werden Finnland, das Baltikum und polnische Gebiete der russischen
Interessensphäre zugesprochen.
1941 22. Juni. Deutsche Truppen marschieren in die Sowjetunion
ein.
1944 20. Juli. Hitler überlebt in seinem Hauptquartier
Wolfsschanze ein Attentat. Im Herbst die Schlacht um Ostpreußen.
Britische Bomber legen am 27. und 29. August die Stadt Königsberg
in Schutt und Asche. Evakuierung von Müttern und Kindern
in die Landgebiete. 16. Okt. Sowjetische Großoffensive
gegen Ostpreußen.
1945 26. Januar. Sowjetische Truppen erreichen die Vororte
Königsbergs. 27.Januar. Otto Lasch, General der Infanterie,
wird von Hitler zum Kommandanten von Königsberg ernannt.
30. Januar. Das Schiff „Wilhelm Gustloff“ mit Flüchtlingen
wird torpediert, sinkt und fordert über 9.300 Opfer. Februar.
Krimkonferenz mit Stalin, Roosevelt und Churchill. Festlegung
der polnischen Ostgrenze auf die in 1919 vorgeschlagene Curzonlinie.
4. Feb. Roosevelt, Stalin und Churchill konferieren in Jalta
über die Neuordnung Europas.
Erneute Eroberung und Vertreibung
1945 9. April. General Lasch unterzeichnet die deutsche Kapitulation.
Der neutrale Freistaat Danzig wird von Polen einverleibt. 10.
April. Kapitulation Königsbergs und Vertreibung der ostpreußischen
Bevölkerung mit großen Verlusten. In Masuren können
ausgewählte Deutsche für Polen optieren. 8. Mai. Kapitulation
der deutschen Wehrmacht 17. Juli -2. Aug. Die Potsdamer Konferenz
mit Stalin, Truman und Churchill teilt vorläufig Ostpreußen
auf die Länder Litauen, Russland und Polen auf.
1946 7. April. Das Königsberger Gebiet wird in die Sowjetunion
eingegliedert.
1947 25.Feb. Per Kontrollratsgesetz wird der preußische
Staat von den Alliierten des 2. Weltkriegs aufgelöst. Die
Begründung der vier Siegermächte lautet: „Der
Staat Preußen, der seit jeher Träger des Militarismus
und der Reaktion gewesen ist, hat in Wirklichkeit zu bestehen
aufgehört" (Alliierten Gesetz 46).
1948 Totale Ausweisung der letzten über 100.000 Königsberger
Einwohner, die z.T. aus den Siedlungen des Landesinneren in
die Stadt geflüchtet waren, unter grausamsten Bedingungen
durch Stalin. Die Geheimpapiere darüber werden erst 1993
zugänglich. Die deutsche Presse nimmt davon wenig Notiz.
1951 27. Jan. Gründung des Blocks (Bund) der Heimatvertriebenen
und Entrechteten in Bonn. Den Vertriebenen wird durch die Alliierten
nicht gestattet, heimatliche Abzeichen zu tragen oder sich landsmannschaftlich
zu organisieren.
1953 Das gerettete Preußische Staatsarchiv Königsberg
wird nach Göttingen überführt.
1956 Verstärkte Aussiedlung Deutscher durch polnische
Behörden.
1966 Sprengung des Königsberger Schlosses als sogenanntes
„faschistisches„ Denkmal auf Betreiben des Kaliningrader
Parteichefs Nikolai Konowalow.
1967 Wiedereröffnung der Königsberger (Kaliningrader)
Universität.
1970 Gewaltverzichtsverträge Deutschlands mit Polen und
Russland über die deutschen Ostgebiete.
1972 Neugründung der Prussia-Altertumsgesellschaft in
Duisburg.
1974 Gründung des Kantmuseums in Kaliningrad/ Königsberg
durch die Russen.
1980 Großes Umsiedlungsprogramm von Deutschen nach Westdeutschland
durch die polnischen Behörden im südlichen Ostpreußen.
1986 Die älteste Kirche des Samlands in Juditten wird
als russisch-orthodoxe Kirche eingeweiht.
1987 Erste westliche Reisegruppe reist nach Memel.
1990 Zwei-plus-Vier-Verträge zur Teilvereinigung Deutschlands.
1991 Öffnung der verbotenen Militärzone Oblast Kaliningrad
(Königsberg) für Touristen.
1992 Offizielle Einverleibung Ostpreußens in die Länder
Polen, Russland und Litauen aufgrund der (Wieder)-vereinigung
Deutschlands ohne Beteiligung der betroffenen Bevölkerung
oder Berücksichtigung der Ureinwohner Prusai.
1994 450-Jahrfeier der Universität „Albertina“
in Kaliningrad / Königsberg mit großer internationaler
Beteiligung von Wissenschaftlern und ehemaligen Schülern.
Deutschland gewährt den Dänen und Sorben den Status
einer Nationalen Minderheit, den Friesen einen besonderen Minderheitsschutz
und den Sinti und Roma den Status einer geschützten Gruppe.
1995 Antrag der Prußen beim Bundesinnenministerium auf
Anerkennung als „Nationale Minderheit“ in der Bundesrepublik
Deutschland. Ablehnung des Antrags mit der Begründung,
dass Deutschland trotz geleisteter Unterschrift bei der Minderheitencharta
nicht verpflichtet sei, Minderheiten anzuerkennen. (Die Europäische
Charta zum Schutz von Minderheiten ist noch nicht ratifiziert),
und Ostpreußen sei kein Teil Deutschlands.
1996 Mitgliedsantrag bei der FUEV Föderalistische Union
Europäischer Volksgruppen, Bozen. Ablehnung, da die Vertretung
der Prußen angeblich ein internationaler Dachverband sei.
Die sich unabhängig bezeichnende FUEV bezieht ihre Finanzmittel
vorwiegend von den Regierungen in Dänemark und Deutschland
und dem Land Schleswig-Holstein.
1998 Die „Europäische Charta zum Schutz von Minderheiten“
tritt durch die Ratifizierung der notwendigen Zahl von Teilnehmerländern
im Februar in Kraft. Der erneute Antrag der Prußen auf
Anerkennung wird wiederum abgelehnt, weil eine traditionelle
Siedlung der Prußen trotz 700jährigen Zusammenlebens
mit den Deutschen im heutigen Restdeutschland nicht gegeben
sei. Dagegen erhalten die Sinti und Roma diesen Status, weil
ihr fahrender Aufenthalt von Deutschland als traditionelle Siedlung
gewertet wird. Aufgrund historischer Aufzeichnungen umfasst
jedoch die Siedlung von Prußen auch in den Gebieten des
heutigen Deutschlands einen wesentlich längeren Zeitraum
als den der Sinti und Roma.
2001 Die Prußen wenden sich an den Sachverständigen-Ausschuss
des Europarats, um eine Beurteilung des von Deutschland abgelehnten
Antrags für den Status als Nationale Minderheit zu erhalten.
Zu einer evtl. Förderung sollen nach letzten Informationen
aus dem Innenministerium Mindestzahlen von Prußenabkömmlingen
erforderlich sein, die sich zu dieser Volksgruppe bekennen.
Eine genaue Zahl wird nicht vorgegeben. Dieses Argument liegt
voll auf der Linie, dass die einzelnen Staaten selbst entscheiden
dürfen, wen sie anerkennen möchten, und meist nach
möglichen Gründen für eine Ablehnung suchen.
2001 Die FUEV nimmt die Prußen als korrespondierendes
Mitglied auf.
2002 Die Prußen wenden sich wegen ihres Minderheitenantrags
an den Europarat und an den Europäischen Gerichtshof und
werden registriert. Ihr Antrag soll später beantwortet
werden.
2004 September. Der Europarat gibt den Prußen in Hamburg
die Möglichkeit einer Anhörung wegen ihrer Beschwerde
als Minderheit von der Bundesrepublik Deutschland diskriminiert
zu werden. 21. September gegen 15:00 Uhr Erdbeben mit einer
Stärke von 5 in Königsberg und Umgebung.
Entwicklung der prußischen
Bevölkerung bis 1939
Zeitraum |
Zeitgeschehen |
Prußen |
Andere |
Summe |
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Um 1200 |
Die prußische Bevölkerung wird |
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auf ca. 200.000 Personen |
|
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geschätzt, d.h. 4-5 Personen |
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pro qkm, außer im Samland mit |
|
|
|
|
10 -11 Personen. Das Land |
|
|
|
|
PRUSA
zählt ca. 40.000 qkm |
200.000 |
|
200.000 |
|
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1230 -
1283 |
53jähriger Krieg gegen den |
|
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|
|
Deutschen Orden mit geschätzten |
|
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|
30 %igen
Verlusten von |
-60.000 |
|
-60.000 |
|
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|
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1320 |
Dt. Orden siedelt 130.000 |
|
|
|
|
Neusiedler an |
|
130.000 |
130.000 |
|
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1351 |
Die Pest in Ostpreußen |
|
|
|
|
fordert ca. 20.000 Opfer |
|
|
|
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Durch das Ausweichen der |
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Prußen in die Wälder sind |
|
|
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|
deren Verluste geringer |
-8.000 |
-12.000 |
-20.000 |
|
|
|
|
|
|
Zwischenstand |
132.000 |
118.000 |
250.000 |
|
|
|
|
|
1410 |
Schlacht bei Tannenberg |
|
|
|
|
mit 8.000 Toten davon 2000 von der Gegenseite |
-3.000 |
-3.000 |
-6.000 |
|
|
|
|
|
1583 |
Flucht von früher geflohenen Prußen |
|
|
|
|
und Litauern nach Preußen, |
|
|
|
|
ca. 10.000 in 2 Jahren |
5.000 |
5.000 |
10.000 |
|
|
|
|
|
1685 |
Zuzug von Hugenotten |
|
5.000 |
5.000 |
|
|
|
|
|
1708-1710 |
Große Pest mit 177.268 Toten |
-88.000 |
-89.268 |
-177.268 |
|
|
|
|
|
bis 1720 |
Bevölkerungszuwachs |
|
|
|
|
Anteil 55 zu 45 % |
170.000 |
148.268 |
318.268 |
|
|
|
|
|
|
Zwischenstand |
216.000 |
184.000 |
400.000 |
|
|
|
|
|
1721-32 |
Einwanderung von 20.000 |
|
|
|
|
deutschen Familien (durchschnittlich 3 Personen) |
|
60.000 |
60.000 |
|
|
|
|
|
1731-32 |
Einwanderung von 15.000 |
|
|
|
|
Salzburgern |
|
15.000 |
15.000 |
|
|
|
|
|
bis 1775 |
Bevölkerungszuwachs |
|
|
|
|
45 - 55 % |
165.000 |
200.000 |
365.000 |
|
|
|
|
|
|
Zwischenstand |
381.000 |
459.000 |
840.000 |
|
|
|
|
|
1840-91 |
Abwanderung von 700.000 |
|
|
|
|
in die Industriegebiete von |
|
|
|
|
Deutschland |
-315.000 |
-385.000 |
-700.000 |
|
|
|
|
|
1910 |
Bevölkerungszuwachs auf |
|
|
|
|
2.100.000 Personen |
882.000 |
1.078.000 |
1.960.000 |
|
|
|
|
|
|
Zwischenstand |
948.000 |
1.152.000 |
2.100.000 |
|
|
|
|
|
bis 1939 |
Bevölkerungszuwachs auf |
|
|
|
|
2.459.000 Personen |
162.000 |
197.000 |
359.000 |
|
|
|
|
|
|
Zwischenstand
1939 |
1.110.000 |
1.349.000 |
2.459.000 |
Ohne wissenschaftlichen Anspruch zu erheben, haben wir diesen
Versuch einer Bevölkerungszusammensetzung aufgrund größerer
geschichtlicher Ereignisse vorgenommen.
Wir hoffen, dass diese Aufstellung durch Hinweise und Anregungen
zu einer genaueren Zahlenangabe führen wird und würden
uns über zusätzliche Daten freuen.
Milai ginnei, liebe Freunde!
Wir haben diese Daten und Informationen zusammengestellt,
um die Kenntnis über die Ureinwohner Ostpreußens,
die Prusai, zu erweitern und zu verbreiten.
Aufgrund der zusammengetragenen Zahlen ist anzunehmen, dass
jeder zweiter Ostpreuße ein Pruße ist und dass somit
fast jeder Ostpreuße Prußen in seiner Familie haben
könnte.
Aus politischen Gründen wurden die Prußen seit jeher
als Gruppe aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Auch heute werden
sie diskriminiert.
Das Auswärtige Amt der Bundesregierung Deutschland erklärte
1998 in einem Brief: „Mit der Eroberung Preußens
waren die Prußen erloschen.“, eine seltsame Feststellung
im Vergleich zu den aktuellen Geschehnissen in Jugoslawien und
anderen Krisenregionen.
Der Botschafter Deutschlands in Russland, Herr O. von der Gablentz,
erklärte am 22.9.94 in einem Interview mit der Kaliningradskaja
Prawda :“Das Königsberger Gebiet ist nicht die Heimat
der heutigen Besucher, sondern die Heimat ihrer Väter und
Großväter.“; sein Nachfolger Herr von Studnitz
im Königsberger Express 1/98: „Die Wiederbesiedlung
des Königsberger Gebiets durch ehemalige Bewohner entspringt
einer krankhaften Fantasie.“
Die Bundesregierung Deutschland hat den Antrag der Prußen
auf Anerkennung als Minderheit mit der Begründung abgelehnt,
dass das angestammte Heimatgebiet der Prußen – Ostpreußen
- kein Teil Deutschlands sei und sie daher für dieses Problem
nicht mehr zuständig ist, obwohl gerade Deutschland das
Land Ostpreußen an verschiedene Länder abgetreten
hat. Zugleich hat Deutschland die Volksgruppe der Sinti und
Roma als Minderheit anerkannt, obwohl Deutschland nicht ihr
angestammtes Heimatgebiet ist.
Trotz bestehender Gesetze, z.B. das „Völkerrecht“,
die „Europäische Charta der Minderheiten“ u.a.
werden Vertriebene ausgegrenzt, weil sie die Deutsche sind.
Helfen Sie daher den altpreußischen Vertretern in der
TOLKEMITA e.V. Dieburg /Hessen
Kto. R.Grunenberg Nr. 9 314 568 01
Dresdner Bank Frankfurt /M, BLZ 500 800 00
- für das Bewahren altpreußischen Kulturerbes
Stiftung TOLKEMITA Dieburg /Hessen
Kto. Stiftung Tolkemita Nr. 970 049
Dresdner Bank Frankfurt /M, BLZ 500 800 00
- für die Einrichtung eines Prußenzentrums in Potsdam
PRUSA-Gruppe Deutschland, z.Hdn. R.Grunenberg,
Sybelstr. 44, D-10629 Berlin
- für Kontakte zu den heutigen Bewohnern des Preußenlandes
durch Mitgliedschaft, Dokumente und Spenden das Erbe Ostpreußens
zu sammeln und auszuwerten, um es eines Tages in einem eigenen
Haus der Öffentlichkeit präsentieren zu können.
Wir danken Ihnen. Siriskan.
TOLKEMITA und PRUSA